Herr D. war der
beliebteste Lehrer an der Schule. Die Mädchen mochten ihn, weil er
gut aussah, Single und nur ein paar Jahre älter als die Studenten
war, die er unterrichtete. Die Jungen mochten ihn, weil er Autos
liebte. In einem Jahr redete die ganze Schule über das neue Auto,
das Herr D. sich bestellt hatte: Ein Ford Mustang, das bekannteste
aller Muscle Cars. Doch im Januar war die Nachfrage für dieses
Modell so hoch, dass der lokale Händler noch ein paar Monate extra
brauchte, bis er das Auto geliefert bekam, welches er bestellt hatte.
Die Studenten waren fast genauso enttäuscht wie Herr D..
Doch schließlich konnte
er es abholen! Was für eine Schönheit! Glänzend roter Lack, auf
Hochglanz polierte Stoßstangen, Zierleisten, aerodynamisches Design:
Ganz offensichtlich war es eine auf Schnelligkeit gebaute
Hochleistungsmaschine. Nach Unterrichtsschluss standen die Jungen und
Mädchen um das Auto herum und hörten Herrn D. zu, wie er die
Vorzüge seines Wagens rühmte: Wie fabelhaft der Motor klinge, wie
gut das Handling in engen Kurven sei und wie schnell er auf 100 km/h
beschleunige. Doch das Beste daran war, dass Herr D. sich bereit
erklärte, in seiner Freizeit immer einige Studenten mitfahren zu
lassen, um ihnen sein „Baby“ vorzuführen.
Es gehört zu meinen
schönsten Erinnerungen an die High School-Zeit, dass auch ich eines
Tages mit ihm in seinem Auto fahren durfte. Ich war einer der
letzten, die damit an der Reihe waren, denn ich hatte sonst immer
Unterricht, wenn Herr D. frei hatte. Und so stürmten wir eines Tages
in meiner Freistunde zu seinem Wagen, sprangen hinein und fuhren zu
einer langen, geraden Straße außerhalb der Stadt. Herr D. hielt an,
drehte sich um und zeigte zur Stadt zurück. Grinsend fragte er:
„Bist du bereit?“
„Bereit!“
Herr D. ließ den Motor
aufheulen und „gab Gummi“. Innerhalb von Sekunden flogen
wir die Straße mit 185 km/h entlang. Und das zu einer Zeit, als das
vorgeschriebene Geschwindigkeitslimit gerade einmal 88 km/h betrug!
Herr D. vervollständigte den Nervenkitzel dieses illegalen
Abenteuers dadurch, dass er mir einen Entschuldigungszettel schrieb,
weil ich 10 Minuten zu spät zu meiner nächsten Stunde kam! 1
Doch dann traf unseren
Lehrer aus heiterem Himmel ein Schicksalsschlag. Einen Monat vor
Beginn der Sommerferien stahl jemand den Mustang. Die ganze
Studentenschaft war in Aufruhr und ganz besonders Herr D.. Sein
geliebtes Auto, das ihm so viel Freude bereitet, sein Baby, auf das
er gewartet, für das er gespart hatte und für das er noch immer
viel Geld bezahlte, war weg! Polizeiformulare, endloser Papierkram
von der Versicherung, Suchanzeigen in der Stadt, alles war ohne
Erfolg. Die Polizei konnte das Auto nicht finden. Es war ebenso
schnell verschwunden, wie Herrn D.’s Freude erloschen war. Einige
fragten sich, ob der Dieb es zu einem „Chop Shop“ gebracht
hatte, um es auseinanderzunehmen und die Einzelteile nach Übersee zu
verkaufen.
Das Schuljahr endete und
noch immer war kein Mustang gefunden.
Als die Schule wieder
anfing, waren wir alle neugierig, ob Herr D. sich ein neues Auto
gekauft hatte. Doch er fuhr die alte Karre, die er schon besaß,
bevor er den Mustang gekauft hatte. Er war noch immer
niedergeschlagen wegen des Verlustes.
6 Wochen später bekam er
einen Anruf. Die Polizei hatte sein Auto endlich gefunden! Die
schlechte Nachricht war, dass es sich auf einem Schrottplatz in einer
Stadt befand, die 322 km entfernt war. Als die Arbeiter die
Fahrgestellnummer überprüft hatten, hatten sie entdeckt, dass es
ein gestohlenes Auto war, und die Polizei informiert. Herr D. eilte
zu diesem Schrottplatz.
Was für ein trauriger
Anblick bot sich seinen Augen! Anstelle seines sorgsam gepflegten
Autos stand ein Haufen Schrott vor ihm. Der eine Seitenspiegel war
eingeschlagen, der andere fehlte komplett. Die Windschutzscheibe und
ein Seitenfenster waren ebenfalls zertrümmert. Tiefe Kratzer an den
einst so liebevoll geputzten Seiten erzählten von rücksichtslosem
Gebrauch. Als er versuchte, die Motorhaube anzuheben, um den Motor
anzusehen, war nicht einmal das möglich. Die vielen Beulen und Brüche in
der Haube hielten sie an ihrem Platz fest.
Groß war am nächsten Tag
die Empörung in der Schule, als wir erfuhren, dass Herr D. etwas
bezahlen musste, um diesen Schrotthaufen zurückzubekommen.
Schließlich gehörte er ihm! Es erschien uns total ungerecht, dass
die Verschrotter 200 Dollar von ihm für etwas verlangten, was
rechtmäßig ihm gehörte. Doch er kaufte es zurück. Und dann tat er
etwas, was vielen von uns sinnlos erschien: Er brachte es zu einer
Blechwerkstatt!
Er wollte es reparieren!
Viele von uns fragten sich: „Warum kauft er sich nicht einfach
ein neues Auto?“ Doch Herr D. dachte gar nicht daran! Er liebte dieses Auto. Er wollte genau dieses Auto haben. Der langwierige
Restaurationsprozess begann. Die Werkstatt reparierte alle Beulen,
die sie reparieren konnte, und was sie nicht reparieren konnte,
ersetzte sie. Das Innere des Autos war so stark beschädigt, dass der
Fahrersitz ersetzt und die anderen Sitze neu bezogen werden mussten.
Schließlich kam der Tag,
an dem die Werkstatt anrief: Herr D. konnte sein Auto abholen. Da
stand es! Was für eine Schönheit! Glänzend roter Lack, auf
Hochglanz polierte Stoßstangen, Zierleisten, aerodynamisches Design:
Ganz offensichtlich war es eine auf Schnelligkeit gebaute
Hochleistungsmaschine. Dann öffnete er die Motorhaube. Das, was
seine Augen sahen, war genug, um einen erwachsenen Mann zum Weinen zu
bringen. Man würde mit dieser Schönheit nicht fahren können! Noch
nicht.
Herr D. ließ sein Auto
zu einem Mechaniker schleppen. Wieder begann ein langsamer
Restaurationsprozess. Es brauchte einen neuen Motor und noch viele
andere Dinge mussten repariert werden. Da die Werkstatt so viele
Ersatzteile bestellen musste, dauerte diese Arbeit Monate. An einem
Frühlingstag kam Herr D. schließlich stolz mit seinem Mustang zur
Schule gefahren. Er war wunderschön. Das Wachs auf der neuen
Lackierung glänzte im Licht der Morgensonne. In den auf Hochglanz
polierten Stoßstangen spiegelten sich die Gesichter der drängelnden
Studenten. Jetzt war er ganz offensichtlich wieder eine auf
Schnelligkeit gebaute Hochleistungsmaschine. Merkwürdigerweise
liebte Herr D. dieses Auto
nun mehr als je zuvor. Obwohl es ihn so viel Zeit, Aufwand, Kummer und
zusätzliches Geld gekostet hatte, war es ihm jetzt wertvoller als
zuvor. Er hatte es wieder, es war vom Schrottplatz gerettet und sein
einstiger Glanz war wiederhergestellt.
Es machte auf mich einen
tiefen Eindruck, dieses Drama über zwei Schuljahre hinweg zu
beobachten. Ich verstand nicht, wie Herr D. sich so an dieses
Auto binden konnte und warum er so viel Zeit und Geld dafür
investierte. Warum fing er nicht einfach von vorne an? Wäre der Kauf
eines brandneuen Autos nicht viel billiger gewesen als die Reparatur
des alten?
Doch als ich älter
wurde, begriff ich plötzlich, warum Herr D. solche Opfer brachte, um
sein Auto zurückzuholen und liebevoll wiederherzurichten. Es war
nicht einfach irgendein Auto; es war sein Auto. Obwohl es ihm gestohlen worden war, gehörte es
immer noch ihm. Und deshalb war er auch bereit, 200 Dollar zu
bezahlen, um einen Schrotthaufen zurückzukaufen. Er liebte dieses
Auto. Kein anderes hätte es ersetzen können.
Genau dasselbe tat
Jahuwah für uns. Nachdem Adam und Eva gesündigt hatten, hätte er
ganz einfach von vorne beginnen können! Er hätte sie, Luzifer und
dessen Engel auslöschen und die Erinnerung an sie aus den Gedanken
der heiligen, ungefallenen Wesen tilgen können. Er war schließlich
der Schöpfer! Wer hätte ihn daran hindern können? Niemand hätte
es je erfahren.
Aber ER hätte es
gewusst.
Es wäre sehr einfach für
ihn als Schöpfer gewesen, neu anzufangen und neue Wesen zu
erschaffen. Viel einfacher, als mühsam zu retten, was zerstört
worden war! Doch er wählte den Weg der Erlösung.
Jahuwah traf die
Entscheidung, die schuldige Menschheit um jeden Preis zu retten. Sein
Sohn, der mit seinem Vater die gleiche Liebe und dieselben Absichten
teilte, stimmte dieser kostspieligen Entscheidung zu. Die zwei trafen
eine Vereinbarung: Die schuldige Menschheit würde nicht ausgerottet
und nicht ersetzt werden. Stattdessen sollte sie zurückgekauft, begnadigt und
in den Zustand zurückversetzt werden, der ihrem
Schöpfer gefiel.
„Aber [Jahuwahs]
[…] Liebe hatte schon einen Plan für die Erlösung der Menschen
ersonnen. Die Übertretung des göttlichen Gesetzes forderte das
Leben des Sünders. Im gesamten Weltall aber gab es nur einen, der
diesen Forderungen zugunsten des Menschen genügen konnte. Da
[Jahuwahs] […] Gesetz so heilig ist wie er selbst, konnte nur ein
Wesen, das [Jahuwah] […] gleich war, für die Übertretung sühnen.
Niemand außer Christus war imstande, den gefallenen Menschen vom
Fluch des Gesetzes loszukaufen und ihn wieder mit dem Himmel in
Einklang zu bringen. Christus wollte Schuld und Schande der Sünde
auf sich nehmen, die für einen heiligen Gott (Eloah) so beleidigend
war, dass sie Vater und Sohn eine Zeitlang trennen musste. Christus
war bereit, bis in die Tiefen des Elends hinabzusteigen, um die
Verlorenen zu erretten.2
Das war ein extrem teures
Unterfangen! Das göttliche Gesetz, das Gesetz der Liebe, war perfekt
und würde nicht geändert werden. Seine Regeln waren einfach und
klar:
Gehorsam bringt Leben.
Ungehorsam bringt Tod.
Um die Menschheit zu
„retten“, musste sie zuerst erlöst werden. Erlösen
bedeutet „zurückkaufen; loskaufen; aus Gefangenschaft oder
Zwang oder Schuld befreien; etwas Gleichwertiges bezahlen, um
etwas zurückzukaufen, was verkauft worden ist; etwas wieder in
Besitz nehmen, indem man seinen Gegenwert bezahlt; retten;
regenerieren.“3
Der Preis, der für die Erlösung bezahlt werden musste, war der Tod,
denn „fast alles wird nach dem Gesetz mit Blut gereinigt, und
ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung.“ (Hebräer
9,22.)20
Jahuwahs Sohn war
zugleich sein Lamm, welches die Sünden der Welt wegnimmt. (Vgl.
Johannes 1,29.) Der Sohn des Allmächtigen ist der Retter der
Menschheit. Denn er hat den Preis bezahlt, um die gefallene Rasse vom
Tod zu retten! Jahushua war sich dessen bewusst, dass sein Leben und
sein Tod den Preis für die Erlösung bildeten. An dem Abend, als er
kurz vor dem Verrat das Abendmahl einsetzte, nahm er „den Kelch
und dankte, gab ihnen denselben und sprach: Trinkt alle daraus! Denn
das ist mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen
wird zur Vergebung der Sünden„. (Matthäus 26,27-28.)
Der Erlöser nannte den
Tod einen Schlaf. Nachdem Lazarus gestorben war, teilte Jahushua
seinen Jüngern mit, dass er ihn auferwecken wolle: „Unser
Freund Lazarus ist eingeschlafen; aber ich gehe hin, um ihn
aufzuwecken.“ (Johannes 11,11.) Für den Lebensspender ist der
Tod nichts weiter als ein Schlaf, eine Ruhe von allen Mühen. Und
weil der Preis der Erlösung bereits bezahlt worden ist, ist der Tod
für jedes Kind Jahuwahs tatsächlich nur noch ein Schlaf.
Doch unser Messias starb
einen anderen Tod. Er starb für uns den „zweiten Tod“, den
alle sterben müssen, die sein Rettungsangebot ablehnen. Deshalb war
der emotionale Schmerz, den er am Kreuz durchlitt, größer als der
körperliche Schmerz durch die Kreuzigung. Beim zweiten Tod werden
die Ungerechten für ewig von Jahuwah, der Lebensquelle, getrennt
werden. Daher schrie er: „Mein Gott (El)! Mein Gott (El)! Warum
hast du mich verlassen?“ (Vgl.
Matthäus 27,46.) Am Kreuz trug der Erlöser das Gewicht der
Sündenschuld aller Menschen aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dieser Erdgeschichte.
Er nahm sündlos die
Schuld der Sünder auf sich, damit diese durch ihn von Jahuwah begnadigt
werden konnten. Seine Auferstehung bewies außerdem, dass er ein
sündloses Leben gelebt hatte: Denn das göttliche Gesetz besagt,
dass alle leben werden, die ihm gehorchen. Alle, die auf Jahushua
vertrauen, dürfen sich deshalb sicher sein, dass auch sie wieder
leben werden, auch, wenn sie „einschlafen“.
Doch der Erlösungsplan
war damit noch nicht erfüllt. Der Preis war zwar bezahlt worden,
doch das war noch nicht alles. Als nächstes musste die Restauration
erfolgen. Herr D. löste sein Auto aus, indem er dem Verschrotter 200
Dollar zahlte, aber dadurch wurde es noch nicht fahrbereit. Bevor er
wieder Freude an seinem Ford Mustang haben konnte, musste er ihn
sorgfältig und liebevoll wiederherrichten. Denn zuerst konnte er
nicht einmal einen Blick unter die Haube werfen, um den Motor
anzusehen! Die äußere Hülle musste erst repariert werden.
Genauso ist es mit uns
Menschen. Oft arbeitet der Erlöser zuerst am Äußeren einer Person.
Die Abhängigkeit von Lieblingsverführungen, seien es Alkohol,
Drogen, Nikotin, Filme, Romane oder irgendetwas anderes, was den
Verstand benebelt, muss erst gelöst werden, damit der Verstand klar
wird und für den nächsten Wiederherstellungsschritt bereit ist. Die
andere Stufe des Prozesses verläuft unsichtbar für das menschliche
Auge.
„Es ist dem
irdischen Geist unmöglich, das Werk der Erlösung zu verstehen.
Dieses Geheimnis übersteigt jede menschliche Erkenntnis! Wer jedoch
vom Tode zum Leben durchdringt, der nimmt wahr, dass es sich dabei um
eine göttliche Tatsache handelt. Die ersten Früchte unserer
Erlösung lernen wir bereits auf Erden über die persönliche
Erfahrung kennen. Die endgültigen Auswirkungen reichen bis in die
Ewigkeit.“4
Die Wiederherstellung der
Menschheit ist das Werk des heiligen Geistes. Jahushua verglich es
mit dem Wind: Man kann ihn nicht sehen, niemand weiß, woher er
kommt und wohin er geht, doch man kann ihn fühlen und seine Auswirkungen sehen.
„Während der Wind
selbst unsichtbar ist, erzeugt er Wirkungen, die man sehen und spüren
kann. So offenbart sich das Wirken des Geistes in jeder Handlung der
bekehrten Seele. Sobald der Geist [Jahuwahs] […] in das Herz
einzieht, gestaltet er das Leben um. Sündhafte Gedanken werden
verbannt, böse Taten vermieden; Liebe, Demut und Frieden nehmen die
Stelle von Ärger, Neid und Zank ein. Traurigkeit verwandelt sich in
Freude, und auf dem Angesicht spiegelt sich das Licht des Himmels.
Keiner sieht die Hand, die die Last aufhebt, oder erblickt das Licht,
das von den himmlischen Vorhöfen herableuchtet. Der Segen stellt
sich ein, wenn ein Mensch sich im Glauben [Jahuwah] […] ergibt.
Dann schafft die dem menschlichen Auge unsichtbare Kraft ein neues,
dem Bilde [Jahuwahs] […] ähnliches Wesen.“5
Unserem Schöpfer ist
eine tiefgründige Wahrheit bekannt: Eine Befreiung ohne Wiederherstellung ist keine vollständige Erlösung. Damit die gefallenen
Menschen das Zusammensein mit ihrem Schöpfer wieder genießen
können, müssen ihre Herzen von jeglicher Sünde gereinigt werden.
Sie müssen einen neuen Geist erhalten, der das Abbild des
himmlischen Vaters wieder in ihnen verankert.
Das kann kein Mensch allein
erreichen. Erst durch den Glauben an den Sohn Jahuwahs ist dies
möglich. Nur seine Verdienste sind in der Lage, einen Menschen zu
retten. Allen Gläubigen gilt die Verheißung:
„Und ich will euch
ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich
will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein
fleischernes Herz geben; ja, ich will meinen Geist in euer Inneres
legen und werde bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und
meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut. Und ihr sollt […] mein
Volk sein, und ich will euer [Eloah] […] sein. Und ich will euch
befreien von allen euren Unreinheiten“. (Hesekiel 36,26-29.)
Der Erlösungsplan
umfasst viel mehr als nur den Freikauf des Menschen von der Sünde.
Er sorgt für die vollständige Wiederherstellung der menschlichen
Seele im Bilde ihres Schöpfers. Wer so befreit und geheilt
worden ist, bekommt eine tiefgründigere Beziehung zu Jahuwah, als
wenn er nie gefallen wäre. Denn unser Erlöser Jahushua hat die
menschliche Natur angenommen und wird für immer ein Teil der
Menschheit sein.
So gibt es jetzt keine
Verdammnis mehr für die, welche in dem Sohn sind. … Denn das
Gesetz des Geistes des Lebens in Jahushua, dem Gesalbten, hat mich
frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. … Was wollen
wir nun hierzu sagen? Ist Jahuwah für uns, wer kann gegen uns sein?
Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn
für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch
alles schenken? Wer will gegen die Auserwählten Jahuwahs Anklage
erheben? Jahuwah [ist es doch], der rechtfertigt! Wer will
verurteilen? … Wer will uns scheiden von der Liebe des Christus?
Drangsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder
Gefahr oder Schwert? … Nein! In dem allem überwinden wir weit
durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss, dass weder Tod
noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder
Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, noch
irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe
Jahuwahs, die in seinem Sohn Jahushua ist, unserem Erlöser. (Vgl.
Römer 8.)
Jahuwah hat „in
diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn. […] Dieser ist
die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens
und trägt alle Dinge durch das Wort seiner Kraft […]. Und er ist
um so viel erhabener geworden als die Engel, als der Name, den er
geerbt hat, ihn auszeichnet vor ihnen.“
(Hebräer 1,2-4.)
Der
Name des eingeborenen Sohnes Jahuwahs ist etwas ganz besonderes. Er
steckt voller Bedeutung. Das will uns auch Paulus sagen, wenn er
schreibt, dass der Sohn einen Namen geerbt hat, der um so viel
erhabener ist als die der Engel.
„Erben“ bedeutet „von Natur aus von einem Vorgänger
oder Vorfahren erhalten, z. B.: Der Sohn erbt die Tugenden seines
Vaters.“6
Der Erlöser hat einen Namen ererbt, der über allen anderen Namen
steht, weil er der Sohn Jahuwahs ist.
Jahrhunderte vor der Menschwerdung Jahushuas ermutigte Jahuwah Mose
durch die Verheißung:
„Siehe,
ich sende einen Engel vor dir her, damit er dich behüte auf dem Weg
und dich an den Ort bringe, den ich bereitet habe. Hüte dich vor ihm
und gehorche seiner Stimme und sei nicht widerspenstig gegen ihn;
denn er wird eure Übertretungen nicht ertragen;
denn mein Name ist in ihm.“ (2.
Mose 23,20-21.)
Der Name des ewigen Vaters, Jahuwah, ist im Namen des Sohnes
enthalten. Der Engel Gabriel erhielt den göttlichen Auftrag, Maria
zu instruieren, welchen Namen sie ihrem Sohn geben solle.
Und der Engel kam zu ihr herein und sprach: Sei gegrüßt, du
Begnadigte! Der Herr ist mit dir, du Gesegnete unter den Frauen!
Als sie ihn aber sah, erschrak sie über sein Wort und dachte darüber
nach, was das für ein Gruß sei.
Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Marjam! Denn du hast
Gnade bei Jahuwah gefunden. Und siehe, du wirst schwanger werden und
einen Sohn gebären; und du sollst ihm den Namen Jahushua geben.
Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der
Herr Jahuwah wird ihm den Thron seines Vaters David geben. (Vgl.
Lukas 1,26-32; vgl. Aramaic English New Testament.)7
Die Bedeutsamkeit des Namens des Sohnes liegt genau wie bei dem persönlichen Namen des Vaters in seiner Definition verborgen.
Sein Name offenbart allumfassend und auf wunderschöne Weise die
mächtige Rettung, die den Sündern angeboten wird. Jahushua
bedeutet:
- Jahuwah, rette! (als Hilfeschrei zu dem einzigen, der wirklich
helfen kann) - Jahuwah rettet! (als freudige Aussage, die eine Tatsache
beschreibt) - Jahuwah ist rettend. (als Aussage über eine gegenwärtig
ausgeführte Handlung) - Rettung, die von Jahuwah kommt (als allumfassende Aussage darüber,
wer und was Jahushua ist)
Der Plan, die schuldigen Menschen zu befreien, fiel dem Schöpfer
nicht nachträglich ein. Er entstand nicht als „Spontanidee“
in Reaktion auf den Sündenfall. Der Erlösungsplan offenbart ein
Geheimnis, welches lange Zeit verborgen war: Für den Fall, dass die
Sünde jemals auftauchen sollte, würde der Vater vor nichts
zurückschrecken, um seine Geschöpfe zu retten. Die Zurückgewinnung
der Menschheit forderte dem Vater ein Maß an Selbstaufopferung ab,
welches egoistische Menschen verblüfft. Der Erlösungsplan
garantierte dabei jedoch nicht, dass alle gerettet werden, obwohl sie
alle gerettet werden könnten. Stattdessen bot er den Sündern die Gelegenheit, das Heilsangebot anzunehmen, ohne sie dazu zu zwingen.
Um den Menschen eine erneute Chance zur Entscheidung zu geben,
opferte Jahuwah seinen geliebten Sohn! Welch wunderbare Liebe! Ohne
die Garantie, dass irgendjemand ihr kostbares Geschenk annehmen
würde, trafen der Vater und der Sohn die Vereinbarung, die schuldige
Menschheit freizukaufen. Was es sie auch kosten würde, spielte keine
Rolle; sie würden keine Rücksicht auf sich selbst nehmen.
Der Name des Erlösers ermutigt uns zum Glauben und zur Annahme des
angebotenen Geschenks. Er inspiriert unseren Glauben: Jahuwah geht
bis zum Äußersten, um jeden zu retten, der durch seinen Sohn zu ihm
kommt.
In Apostelgeschichte 4,12 wird hervorgehoben, wie wichtig der Name
des Erlösers ist: „Und es ist in keinem anderen das Heil; denn
es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in
dem wir gerettet werden sollen!“ Das ist eine starke Aussage!
„Es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben,
in dem wir gerettet werden sollen!“ Die Apostel waren sich der
Bedeutung dieses Namens bewusst:
„Von
diesem legen alle Propheten Zeugnis ab, dass jeder, der an ihn
glaubt, durch seinen Namen
Vergebung der Sünden empfängt.“ (Apostelgeschichte 10,43.)
Darum hat ihn Jahuwah auch über alle Maßen erhöht und ihm
(Jahushua) einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, damit in
dem Namen Jahushua sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf
Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, dass
Jahushua der Herr ist, zur Ehre Jahuwahs, des Vaters. (Vgl. Philipper
2,9-11.)
Und das ist sein Gebot, dass wir glauben an den Namen seines Sohnes
Jahushua und einander lieben, nach dem Gebot, das er uns gegeben hat.
(Vgl. 1. Johannes 3,23.)
Gerade weil dieser heilige Name, durch den alle gerettet werden
sollen, mit solch einer großen Bedeutung verknüpft ist, hat Satan
schon immer versucht, ihn unkenntlich zu machen.
Der Name „Jesus“ entstand bei dem Versuch, den Namen
Jahushua über mehrere Sprachen hinweg zu transliterieren. Er kommt
nicht direkt aus dem Hebräischen oder dem Aramäischen des Neuen
Testaments.
Doch der Name Jahushua wurde von vielen Personen getragen, die wir im
Alten Testament finden. Der bekannteste von ihnen war Josua, der Sohn
Nuns, der die Kinder Israels in das verheißene Land führte. Obwohl
„Josua“ noch keine exakte Transliterierung von „Jahushua“
darstellt, ist dieser Name auf jeden Fall dichter am Original als das
englische „Jesus“! Wenn wir die Geschichte dieses Namens
erforschen, fällt uns zuerst auf, dass das Hebräische überhaupt
keinen Laut kannte, der wie das englische „J“ klingt. Sogar
die englische Sprache kennt diesen Laut noch nicht sehr lange.
Erst im 17. Jahrhundert übernahm sie den „J“-Laut, wodurch
die Transliterierungen „Joshua“ und „Jesus“ zu
Stande kamen. Das erste englischsprachige Buch, das einen Unterschied
zwischen „I“ und „J“ machte, wurde 1634
veröffentlicht. Dieses „J“ war der letzte von 26
Buchstaben, die dem englischen Alphabet hinzugefügt wurden. Vor
dieser Zeit gebrauchte man den Buchstaben „I“, der im
Englischen heute vom Klang her auch mit dem „Y“-Laut
identisch sein kann.
Das Wort Hallelujah veranschaulicht die Entwicklung dieses
Buchstabens. Als Noah Webster sein Wörterbuch im frühen 19.
Jahrhundert schrieb, bestand er darauf, dass das Wort als HALLELUIAH
ausgesprochen werden müsse, obwohl es schon zu seiner Zeit mit einem
„J“ geschrieben wurde. Es bedeutet „Gelobt sei
Jahuwah!“ oder „Preist Jahuwah!“. Webster machte bei
der Wortdefinition die Bemerkung:
Dieses Wort wird unrechtmäßig mit „J“ geschrieben,
in Anlehnung an die deutsche Sprache und andere europäische
Sprachen, bei denen das „J“ den Klang eines „Y“
besitzt. Doch wenn man dieses Wort mit dem englisch klingenden „J“
aussprechen würde, würde dies seine Schönheit zerstören. Der
gleiche Fehler ist bei den Worten Jehovah, Jordan und Joseph gemacht worden. Auch hier hat der Klang des englischen
„J“ die originale Aussprache Yehovah,8 Yordan und Yoseph pervertiert. Wir müssen uns dieser
Perversion jetzt unterordnen, doch bei Halleluiah sollten wir
sie nicht tolerieren.9
Die Verwandlung von „Jahushua“ zu „Jesus“ wird
deutlich, wenn man sich die griechische Version des Namens „Josua“
ansieht. Noch einmal: „Josua“ lautet im Hebräischen
„Jahushua“. Als das Alte Testament im dritten und zweiten
Jahrhundert vor Christus ins Griechische übersetzt wurde, bekamen
die griechischen Übersetzer ein Problem, als sie den Namen
Josua/Jahushua transliterieren wollten. Dieser Name beinhaltete zwei
Klänge, die das Griechische nicht besaß: „J“ (als „Y“-
bzw. „I“-Laut) und „Sh„.
Um den Namen in der Aussprache so originalgetreu wie möglich zu
lassen und ihn doch für die griechischen Leser lesbar zu machen,
buchstabierte man den Namen wie folgt:
In lateinischen Buchstaben wäre das: IESOUS (ii-ey-sus). Außerdem
trug zur Namensänderung der Fakt bei, dass die Endung „UA“
im Griechischen etwas Weibliches kennzeichnete. Es hätte den
griechischen Leser verwirrt, wenn ein Mann einen Frauennamen getragen
hätte. Die meisten griechischen Männernamen endeten auf „S“:
Achilles
Leonidas
Icarus
Erebus
Hermes
Äneas
Lærtes
Apollos
Proteus
Aristedes
Ulysses
Midas
Minos
Odysseus
Die geänderte Namensform eröffnete allerdings auch den heidnischen
Schreibern die Möglichkeit, den Namen „Iesous“ in
Verbindung mit ihrem Dämonengott „Zeus“ zu bringen.
Tatsächlich kann man eine leichte Ähnlichkeit zwischen „Zeus“
und „ii-ey-sus“ hören. Zeus war der oberste Gott im
griechischen Pantheon. Sein Name wurde oft anderen Namen und
geografischen Bezeichnungen hinzugefügt, um ihn zu ehren. Die
Endungen „sus“, „seus“ und „sous“ bilden
Aussprachevarianten dieses heidnischen Götternamens. Wir finden sie
in der Bezeichnung des heiligen Berges Parnassus und auch im Namen
des Helden Odysseus. Auch zwei der Söhne des Zeus besaßen Namen,
die auf ihren Vater Bezug nahmen: Dionysos und Perseus.
Als das Griechische ins Lateinische übertragen wurde, wurde „Iesous“
noch zu „Iesus“ verzerrt. Im Lateinischen kennzeichnet die
Endung „us“ ebenfalls das männliche Geschlecht. (Wieder
sieht man dies an lateinischen Männernamen: Claudius, Augustus,
Aurelius, Marcus usw.) Eine englische Bibel, die 1560 gedruckt wurde,
gebrauchte die lateinische Form „Jesus“. Obwohl es für den
modernen Leser so aussieht, als stünde auf der Seite „Iefus“,
ist es doch „Iesus“, denn bei den alten Buchstaben sieht
der Buchstabe „s“ so aus wie ein „f„.
21 When Peter therefore sawe him he said to Iesus, Lord, what shal
this man do?
21 Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was ist aber mit
diesem?
22 Iesus said vnto him, If I wil that he tarie til I come, what is it
to thee? followe thou me.
22 Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibe, bis ich
komme, was geht es dich an? Folge du mir nach!
Bestimmte Sprachen gebrauchen diese lateinische Form und schreiben
Jesu (yay-zu) oder Jesús (hay-sus). Das Problem bei all diesen
Abwandlungen des heiligen Namens besteht darin, dass sich in keiner
von ihnen mehr der Name des Vaters finden lässt! Der Name Jahuwah
muss im Namen seines Sohnes enthalten und erkennbar sein. Und das ist nur bei „Jahushua“ der Fall. Nicht bei
„Jesus“! Um den Namen des Erlösers im Glauben anrufen zu können, muss man ihn kennen. Aus den genannten Gründen ist ersichtlich, dass er Jahushua und nicht Jesus lautet.
Jahushua selbst war sich der Bedeutung seines Namens und allem, was
dieser über seine Rettungsmission für die Verlorenen aussagte, sehr
wohl bewusst. Er sagte: „Ich bin im Namen meines Vaters
gekommen, und ihr nehmt mich nicht an. Wenn ein anderer in seinem
eigenen Namen kommt, den werdet ihr annehmen.“ (Johannes 5,43.)
Jesaja erklärte in seiner berühmten Prophetie über den Messias:
„Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn
gebären und wird ihm den Namen Immanuel geben.“ (Vgl. Jesaja
7,14.) „Immanuel“ heißt wörtlich: Gott (El) ist mit uns.
Da Jahuwah El ist, bedeutet dieser Name also auch: Jahuwah ist mit
uns. Die Anwesenheit Jahushuas, des
göttlichen Sohnes des Ewigen, versichert jeden Sohn und jede Tochter Adams der
Gegenwart Jahuwahs.
Jahushua verkörpert den Charakter seines Vaters. Durch sein
irdisches Leben ist uns allen bekannt geworden, dass Jahuwah alle
unsere Schwierigkeiten und Sorgen kennt und uns zur Seite stehen
will. Jeder Sünder soll wissen, dass der Schöpfer auch sein Freund
ist. Durch den großen Erlösungsplan wurde gezeigt, dass der
allmächtige, allwissende und allgegenwärtige Jahuwah zugleich der
Gott der Liebe ist. Die Anklagen Satans gegen den Vater wurden durch
dessen Geschenk zum Schweigen gebracht: Jahuwah gab seinen
einzigen Erben, damit dieser für die Menschheit lebte und starb.
In dem Sohn sehen wir die Liebe des Vaters. Durch alle Zeitalter
hindurch werden die Erlösten Jahuwah für sein unendlich kostbares
Geschenk danken:
Immanuel, „Jahuwah mit uns“.
Jahushua offenbarte Jahuwah im menschlichen Fleisch.
Am Anfang war das Wort.
Das Wort war bei [Jahuwah] […],
und in allem war es [Jahuwah] […] gleich.
Von Anfang an war es bei [Jahuwah] […].
Alles wurde durch das Wort geschaffen;
und ohne das Wort ist nichts entstanden, [was entstanden ist].
In ihm war das Leben,
und dieses Leben war das Licht für die Menschen.
Das Licht strahlt in der Dunkelheit,
aber die Dunkelheit hat sich ihm verschlossen.
(Johannes 1,1-5; GNB.)
Diese schönen und erhabenen Worte des Lieblingsjüngers Johannes
weisen uns auf die Natur und die Mission des Retters der Menschheit
hin. Sie zeigen uns Jahushuas Präexistenz und seine Verbundenheit
mit dem ewigen Vater im Schöpfungswerk.
Wenn wir den göttlichen Namen erforschen wollen, betreiben wir Wortstudien. Die Wortwahl des Johannes ist in dieser Passage sehr
interessant. Dieser Jünger beschreibt den Sohn als „das Wort“,
um zusammenzufassen, wer und was Jahushua für uns und für seinen
Vater ist.
Unsere Wortwahl beeinflusst unsere Kommunikation ganz entscheidend.
Ohne Worte ist keine wahrhaftige und akkurate Verständigung möglich.
Grunzen, Lächeln, Stirnrunzeln und Gesten sind nur begrenzt
einsetzbar. Wenn man tiefgründige Informationen weitergeben will,
sind Worte erforderlich.
Worte machen Gedanken wahrnehmbar. Deshalb nannte Johannes Jahushua
„das Wort“. Schon vor der Schöpfung der Welt war der Erlöser
mit seinem Vater in Einigkeit verbunden. Er war das Ebenbild
Jahuwahs, das Abbild seiner Herrlichkeit, seiner Majestät, seiner
Ehre und seiner Güte. Um den Charakter seines Vaters zu offenbaren,
kam Jahushua auf diese Erde und zeigte in seinem eigenen Leben die
Gedanken und Gefühle Jahuwahs. Wie Jesaja prophezeit hatte, wurde er
Mensch, um uns seinen Vater wortwörtlich nahe zu bringen: Nämlich
als Immanuel, Jahuwah mit uns. (Jesaja
7,14; Matthäus
1,22-23.)
Durch sein Leben mitten unter uns sollte Jahushua das Wesen Jahuwahs
den Menschen und den Engeln kundtun. Er war das Wort Jahuwahs, durch
ihn wurden Jahuwahs Gedanken vernehmbar gemacht. In seinem
hohepriesterlichen Gebet sagt Jahushua: „Ich habe ihnen deinen
Namen kundgetan (barmherzig und gnädig und geduldig und von großer
Gnade und Treue)…, damit die Liebe, mit der du mich liebst, sei in
ihnen und ich in ihnen.“
„Doch diese
Offenbarung wurde nicht nur seinen erdgeborenen Kindern geschenkt,
vielmehr ist unsere kleine Welt zugleich das Lehrbuch für das
Weltall. […] [Jahuwahs] wunderbares Gnadenziel, das Geheimnis
seiner erlösenden Liebe ist das Thema, das „auch die Engel
gelüstet zu schauen“, und sie werden sich damit die ganze Ewigkeit
hindurch beschäftigen. Die Erlösten wie auch die ungefallenen Wesen
werden in dem Kreuz […] [Jahushuas] den Hauptgegenstand ihres
Forschens und Preisens sehen. Dann werden sie erkennen, dass die
Herrlichkeit, die vom Antlitz […] Jahushuas widerstrahlt, der
Abglanz seiner aufopfernden Liebe ist. Im Lichte Golgathas wird es
deutlich, dass das Gesetz der entsagenden Liebe das auf Erden und im
Himmel gültige Lebensgesetz ist; dass die Liebe, die „nicht das
Ihre“ sucht, dem Herzen […] [Jahuwahs] entspringt, und dass in
dem, der „sanftmütig und von Herzen demütig“ war, sich das
Wesen dessen zeigt, „der da wohnt in einem Licht, da niemand
zukommen kann“.“10
Der Vater ist in
seinem Sohn offenbart worden. Wenn wir auf Jahushua blicken, erkennen
wir, dass die Gedanken und Gefühle Jahuwahs uns gegenüber
reine Güte und pures Wohlwollen sind, Geduld, Freundlichkeit,
Langmut und Gnade. Wenn der Vater persönlich vom Himmel
herabgestiegen wäre, seine Herrlichkeit verborgen und als Mensch auf
der Erde gelebt hätte, so dass jeder ihn hätte ansehen können,
hätte der Bericht über sein Leben nicht anders gelautet als der
Bericht über Jahushuas irdisches Leben. In jeder Handlung des
Sohnes, in jeder seiner Predigten, in jedem freundlichen Wort und
jeder gnädigen Tat hören und sehen wir den Vater. Das Leben des Sohnes zeigte in jedem Bereich, wie der Vater als Mensch wäre.
Jahushua ist
der einzig geborene
Sohn des lebendigen Jahuwah. Er ist für den Vater wie ein Wort, das
den Gedanken erfahrbar macht, wie ein zum Ausdruck gebrachter
Gedanke. Der Sohn ist das Wort des Vaters. Jahushua sagte zu
Philippus: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“
Seine Worte waren das Echo von Jahuwahs Worten. Der Sohn war seinem
Vater ähnlich, der Abglanz seiner Herrlichkeit, der Ausdruck seiner
Persönlichkeit. Als persönliches Wesen offenbarte Jahuwah sich
selbst in seinem Sohn. Jahushua ist die Ausstrahlung seiner
Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens (Hebräer 1,3) und wurde
doch auf der Erde dem Augenschein nach als Mensch erfunden.11
Der Zweck dieser kostspieligen Offenbarung bestand darin, dem von der
Sünde verdunkelten Geist des Menschen den liebevollen Charakter des
Vaters wieder nahezubringen. Nach dem Sündenfall waren die Menschen
nicht länger in der Lage, Jahuwahs unendliche, selbstaufopfernde
Liebe wahrzunehmen oder gar zu begreifen. Sie fürchteten ihn sogar.
Unser Erlöser kam ins menschliche Fleisch, um sie diese Liebe
wieder erfahren zu lassen.
Jede gute Charaktereigenschaft hat ihren Ursprung in unserem
himmlischen Vater und findet ihren Ausdruck in seinem Sohn.
Freundlichkeit: „Die
Einstellung, anderen Gutes zu tun und sie glücklich zu machen, indem
man ihnen ihre Wünsche erfüllt, für ihre Bedürfnisse sorgt und
ihnen in ihren Problemen beisteht; eine zärtliche und gütige Natur
besitzen und zum Ausdruck bringen.“12
Güte: „Jemandem
günstig und freundlich gesinnt sein; wohlwollend; barmherzig; die
Einstellung, anderen ihre Vergehen zu vergeben und unverdienten Segen
zu verbreiten.“13
Wohlwollen: „Die
Einstellung, Gutes tun zu wollen; Menschenliebe; ein Verlangen
danach, den Wohlstand und das Glück anderer zu mehren.“14
Mitgefühl: „Mitleid
mit anderen haben; einfühlsame Sympathie; wegen des Unglücks einer
anderen Person traurig sein; Erbarmen haben.“15
Erbarmen: „Schmerz oder
Trauer für Notleidende empfinden; Sympathie haben; liebevolle
Gefühle für jemanden hegen und sich durch sein Unglück betroffen
fühlen.“16
Gnade: „Die Güte,
Milde und Weichheit des Herzens, die eine Person dazu bewegt,
Verletzungen zu vergeben bzw. einen Angreifer besser zu behandeln,
als er es verdient; eine Einstellung, welche die Gerechtigkeit
abmildert und eine verletzte Person dazu bringt, Übertretungen und
Vergehen zu vergeben und von einer Bestrafung Abstand zu nehmen.“17
Diese guten, göttlichen Charaktereigenschaften
werden in einer besonderen biblischen Geschichte sehr deutlich sichtbar. Eine
Frau wurde beim Ehebruch erwischt und zur Verurteilung vor Jahushua
gebracht. Sie war schuldig. Zweifellos! Sie war auf frischer
Tat ertappt worden! Die Männer, die sie vor Jahushua geschleppt
hatten, verlangten mit lauten Worten ihre Bestrafung. Jahushua
antwortete ihnen auf dieselbe Art und Weise, wie Jahuwah ihnen
geantwortet hätte. Die Majestät des Himmels
bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie
nun fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu
ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf
sie! Und er bückte sich wiederum nieder und schrieb auf die Erde.
Als sie aber das hörten, gingen sie – von ihrem Gewissen überführt
– einer nach dem anderen hinaus, angefangen von den Ältesten bis
zu den Geringsten; und [Jahushua] […] wurde allein gelassen, und
die Frau, die in der Mitte stand. (Johannes 8,6-9.)
Barmherziger Erlöser! Freundlicher, liebevoller Heiland! Er
schaute ihr mitfühlend in die von Scham erfüllten Augen und fragte sie:
„Wo sind deine Ankläger? Hat dich niemand verdammt?“ (Vgl. Johannes 8,10.) Und sie, die voller Schrecken am Boden gekauert und erwartet hatte, dass der erste Steinbrocken ihren wehrlosen Körper traf,
antwortete: „Niemand, Herr.“
Dann klangen die wunderschönen
Worte, die direkt dem Herzen Jahuwahs entsprangen, an ihr Ohr: „Dann
verurteile ich dich auch nicht. Geh hin und sündige nicht mehr!“
(Johannes 8,11.)
Hier zeigen sich die zwei Stufen der Wiederherstellung:
1. Jahuwah verurteilt uns nicht, sondern zeigt uns seine unendliche
Liebe, so dass unsere Herzen von ihr angezogen werden.
2. Die Bitten unseres Schöpfers sind unsere größte Antriebskraft
und Motivation. Sein Gebot, „Geh hin und sündige nicht mehr!“,
gibt dem reuigen Sünder die Kraft, zu gehorchen.
Wenn du Jahuwah kennst, liebst du ihn auch. Das ist ein göttliches
Prinzip. Damit die Sünder sich wieder zu ihrem Schöpfer hingezogen fühlen, war
es notwendig, ihnen seine Gedanken zu offenbaren.
„[Jahushua], das Licht der Welt, verhüllte den blendenden Glanz
seiner Göttlichkeit und kam zur Erde, um als Mensch unter Menschen
zu leben, damit sie, ohne verzehrt zu werden, mit ihrem Schöpfer
bekannt werden konnten. […] [Jahushua] kam zu uns, um uns Menschen
das beizubringen, was wir nach dem Wunsch des Vaters wissen sollen.
In den Himmeln über uns, auf der Erde und in den Weiten des Ozeans
entdecken wir das Werk [Jahuwahs] […]. Alle erschaffenen Dinge
bezeugen seine Macht, seine Weisheit, seine Liebe. Doch weder von den
Sternen noch vom Ozean noch von den Stromschnellen können wir auf
die Art und Weise etwas über die Persönlichkeit des [Vaters] […]
erfahren, wie wir es in [seinem Sohn] […] offenbart bekommen.“18
Durch die Offenlegung der göttlichen Liebe sollte der menschliche
Geist den göttlichen Geist wieder schätzen lernen und so
wiederhergestellt werden, dass er dem göttlichen Bilde entspricht. Laut Bibel unterwarf sich der Sohn freiwillig einem
schrittweisen Prozess unendlicher Erniedrigung, um uns die Liebe des
Vaters zu zeigen.
Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Jahushua auch war, der, als er
in der Gestalt Jahuwahs war, es nicht wie einen Raub festhielt,
Jahuwah gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die
Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner
äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich
selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. Darum
hat ihn Jahuwah auch über alle Maßen erhöht und ihm (Jahushua)
einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen
Jahushua sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und
unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, dass Jahushua, der Gesalbte, der Herr
ist, zur Ehre Jahuwahs, des Vaters. (Vgl. Philipper 2,9-11.)
Nur Liebe kann Gegenliebe wecken. Daher brauchte es eine Offenbarung
der Vaterliebe Jahuwah. Sie weckt in den Sündern den Wunsch, ihren
starrsinnigen Willen seinem göttlichen Willen unterzuordnen, und ermöglicht die Umsetzung dieses Verlangens. Wenn
wir den Charakter des Vaters im Leben seines Sohnes erkennen, ersetzt
die Liebe unsere Furcht. An die
Stelle des ehemaligen Misstrauens tritt vollkommenes Vertrauen.
„Liebevoll, mitfühlend, sympathisch und immer an andere denkend
zeigte er uns den Charakter des [Vaters] […]. Unermüdlich diente
er [Jahuwah] […] und seinen Mitmenschen. […] [Jahuwah] wünscht
sich, dass seine Nachfolger so sind wie [Jahushua] […], als er in
menschlicher Natur war. In seiner Stärke sollen wir ein Leben der
Reinheit und des Adels leben, welches uns unser Erlöser vorlebte.“19
Wenn die Liebe die Angst ersetzt, hat der Prozess der Neuschöpfung sein Werk erfüllt, wie es einst verheißen wurde. Die Heilung ist vollständig und der Mensch wieder ein perfektes Abbild des Schöpfers. Alle, die im Glauben Jahuwahs Erlösung für sich beanspruchen und sich dabei auf die
Verheißung „Jahuwah rettet!“ stützen, empfangen dieses Geschenk. Sie werden vollständig wiederhergestellt. Wenn der Mensch den Charakter
des Vaters widerspiegelt, erreicht die Geschichte der Erlösung, die am Kreuz begann, ihr Ziel: Denn dann steht Jahuwahs Gesetz wieder in
des Menschen Herz geschrieben.
1 Diese Geschichte soll
nicht als Empfehlung dafür dienen, wie ein Lehrer sich benehmen
sollte. Heutzutage würde so ein Verhalten ihn wahrscheinlich seinen
Job kosten. Trotzdem gehört diese Geschichte zu meinen liebsten
Erinnerungen an die Zeit auf der High School.
2
Ellen G. White: Patriarchen und Propheten. S. 40.
3 Noah Webster: American Dictionary of the
English Language. Ed., 1828.
4
Ellen G. White: Das Leben Jesu. S. 157.
5
Ellen G. White: Das Leben Jesu. S. 156f.
6
Noah Webster: American Dictionary of the English Language. Ed. 1828.
7
Das aramäisch-englische Neue Testament gibt den Namen des Messias
als Y’shua wieder. Y’shua ist eine Kurzform des genaueren Namens
Jahushua.
8
Dass man Jahuwah mit einem „V“ schrieb, beruhte auf einer
fehlenden Kenntnis des antiken Hebräisch. Denn dies beinhaltete
keinen „V“-Klang. Daher lautete der Name „Jahuwah“
und nicht „Jahovah“.
9
Noah Webster: American Dictionary of the English Language. Ed. 1828,
Stichwort „Halleluiah“.
10
Ellen G. White: Der
Eine Jesus Christus. Krattigen [o. Z.], S. 9f.
11
Vgl. Ellen G. White: Sons and Daughters of God. S. 21.
12
Noah Webster: American Dictionary of the English Language. Ed. 1828.
13 Ebd.
14 Ebd.
15 Ebd.
16 Ebd.
17 Ebd.
18
Ellen G. White: Sons and Daughters of God. S. 21, eigene dt. Übersetzung.
19
Ellen G. White: Sons and Daughters of God. S. 21, eigene dt. Übersetzung.
20
Sofern nicht anders angegeben, wurde bei Bibelzitaten die Übersetzung
von Franz Eugen Schlachter in der Version Schlachter
2000 gebraucht.