WLC Radio
Polygamie & die Tora
Episode 176:
Polygamie & die Tora
Intro
Hier ist W. B! C! Q! mit dem World’s Last Chance-Radioprogramm für euch aus Monticello, Maine, USA.
Seit fast 2000 Jahren warten alle Christen auf die Wiederkunft des Erlösers und auf sein ewiges Königreich.
Vieles in unserer Welt deuten darauf hin, dass wir uns dieser Zeit mit großen Schritten nähern.
Schaltet das World’s Last Chance-Radio ein, um zu erfahren, wie ihr euch auf die bevorstehenden Ereignisse geistlich vorbereiten könnt!
WLC-Radio:
Bereitet euch auf die bevorstehende Wiederkunft des Erlösers
und auf Jahuwahs irdisches Königreich vor!
- Hauptteil
Michael: Hallo und herzlich willkommen zum WLC-Radio. Ich bin euer Moderator Michael.
Matthis: Und ich bin Matthis. Schön, dass ihr wieder eingeschaltet habt!
Michael: Die Bibel besagt, dass Jahuwah gestern, heute und morgen immer derselbe ist. Also heißt das auch, dass er mit Polygamie einverstanden ist?
Die Bibel berichtet uns von vielen gottesfürchtigen Männern, die mehr als eine Frau hatten bzw. mehrere Konkubinen.
Ist Polygamie also, ungeachtet der kulturellen Unterschiede, moralisch in Ordnung?
Ich denke, die meisten Christen verurteilen diese Praxis heute als moralisch falsch.
Schließlich hat Jahuwah Adam und Eva erschaffen, und nicht Adam, Eva und Elisabeth.
Aber was sagt es über Jahuwah und den Wert, den er Frauen beimisst, aus, falls die Heilige Schrift zu diesem Thema schweigt?
Vor einiger Zeit haben unsere Autoren darüber nachgedacht, ob sie evtl. etwas zu diesem Thema vorbereiten könnten. Und heute ist es soweit.
Matthis: Ich denke, das ist ein wichtiges Thema, das diskutiert werden muss.
Wir müssen ein klares Verständnis von der Haltung der Bibel dazu haben.
Denn sonst könnte man hineininterpretieren, dass Jahuwah die Frauen weniger wertschätzt, und das ist nicht wahr.
Bevor wir hier aber weiter machen, möchte ich noch eine Vorwarnung hinzufügen. Einige der Dinge, die in der heutigen Sendung behandelt werden, sind für unsere jüngeren Zuhörer eher nicht so geeignet.
Michael: Gut, dass du das sagst. Ich weiß, dass manche Familien, die eine Hausgemeinde haben, manchmal unsere Sendungen für ihren Gottesdienst nutzen.
Zumindest könnte die heutige Diskussion bei den jüngeren Zuhörern einige Fragen hervorrufen, die die Eltern vielleicht noch nicht beantworten wollen!
Okay, du hast eben was gesagt, was ich interessant fand.
Du meintest in etwa, wenn die Heilige Schrift Polygamie nicht ausdrücklich verurteilt, könnten einige Leute dazu verleitet werden, Frauen als weniger wert zu betrachten.
Erklär das mal genauer.
Matthis: Naja, der Gedanke kam mir, als ich die Tochter einer Freundin fragen hörte, warum Gott Polygamie erlaubt.
Die meisten Geschichten in der Bibel drehen sich um Männer. Es gibt auf den ersten Blick nicht so viele Geschichten, die von Frauen bzw. Mädchen handeln.
Michael: Es gibt die Geschichten von Esther und Ruth. Maria. Tabitha und Lydia. Aber du hast recht! Auf den ersten Blick denkt man: „Okay, das war's dann auch schon.“
Wenn man genauer hinsieht, entdeckt man mehr. Es ist nur nicht immer offensichtlich.
Matthis: Genau. Ich denke, einigen jungen Frauen und Mädchen kann es so gehen, dass sie das Gefühl nicht loswerden, dass Jahuwah die Frauen nicht so sehr schätzt wie die Männer.
Der Fokus liegt meistens auf Männern. Und offensichtlich gibt es auch eine Ungleichbehandlung zwischen den Geschlechtern.
Michael: Hm. Darüber habe ich noch nie wirklich nachgedacht. Aber ich kann mir vorstellen, dass es so rüberkommen könnte.
Und nur weil wir als Männer das vielleicht nicht so sehr sehen, heißt das nicht, dass es den Frauen auch so geht.
Matthis: Eben. Nun, ich glaube, dass die Tora – das sind die ersten fünf Bücher der Bibel, – die Polygamie verbietet.
Wir haben es nur nicht erkannt, weil wir eine hebräische Redensart wörtlich genommen und nicht richtig übersetzt haben.
Michael: Der Grund, warum wir uns heute damit beschäftigen, ist folgender: Immer mehr Christen entdecken, dass das göttliche Gesetz immer noch verbindlich ist. Und deswegen wenden sich immer mehr Menschen dem Alten Testament zu.
Sie wollen Wahrheiten finden, die verloren gegangen sind bzw. vergessen wurden.
Ob du es glaubst oder nicht, es gibt dann einige, die tatsächlich lehren, dass Polygamie akzeptabel ist, weil sie in der Bibel vorkommt.
Matthis: Mord, Diebstahl und Vergewaltigung kommen darin aber auch vor. Es macht die Sache an sich nicht akzeptabel, nur weil sie da steht.
Michael: Ja, aber diese Dinge werden im Gegensatz zur Polygamie ausdrücklich verboten.
Matthis: Ja, aber trotzdem ist sie nicht wirklich erlaubt. Ich glaube außerdem, dass es klare textliche und historische Beweise dafür gibt, dass Polygamie verboten war.
Michael: Okay… Hast du schon mal was von dem Blog „Biblical Gender Roles“ gehört?
Matthis: „Biblical Gender Roles“? Ähm, Nein. Kommt mir nicht bekannt vor.
Michael: Darin wird Larry Solomon zitiert. Ich denke, er ist auch der Verfasser des Blogs. Und er sagt:
„Gott hat die Polygamie nie verurteilt, aber er hat sie geregelt.
Was bedeutet, dass er sie gutheißt.“
Das ist die Argumentation. Hättest du gerne noch eine zweite Frau…?
Matthis: Nein, auf keinen Fall. Eine reicht.
Michael: Gute Antwort… Naja, teilweise.
Aber im Ernst, ich glaube, er hat nicht ganz Unrecht. [Blättert]
Hör dir das an. Das ist 2. Mose 21, Vers 10. Dort heißt es:
„Wenn er sich aber eine andere nimmt,
so soll er jener nichts schmälern an Nahrung, Kleidung
und der ehelichen Beiwohnung.“
Ich meine, das ist ein Argument.
Es gibt keine zusätzlichen Vorschriften für, sagen wir mal… Mord. Mord ist einfach verboten.
Würde Jahuwah wirklich für etwas Anweisungen geben, wenn er damit generell nicht einverstanden wäre?
Matthis: Achtung, aufgepasst: In dem Text, den du gerade zitiert hast, geht es nicht um eine normale Ehe, sondern um die Ehe mit einer hebräischen Sklavin.
Wir können diesen Text also nicht einfach auf die Ehe allgemein anwenden.
Es ging darin um Dinge, die eine hebräische Sklavin einklagen konnte. Bekam sie eines davon nicht, sollte sie frei sein.
Dass Jahuwah kein Fan von Sklaverei ist, sollte man spätestens seit dem Exodus wissen.
Und außerdem: Etwas zu reglementieren bedeutet nicht, dass es an sich akzeptabel ist. Stattdessen geht es dann um Schadensbegrenzung.
Schlag mal bitte 5. Mose 23 auf und lies da die Verse 18 bis 19. Hier geht es auch um etwas, was Jahuwah reguliert hat.
Michael: Okay…. Also:
„Unter den Töchtern Israels soll keine Hure
und unter den Söhnen Israels kein Hurer sein.
Du sollst keinen Hurenlohn noch Hundegeld
in das Haus Jahuwahs, deines Gottes, bringen für irgendein Gelübde;
denn beides ist Jahuwah, deinem Gott, ein Gräuel.“
Matthis: Hier haben wir also ein Verbot, eine Vorschrift, wenn man so will.
Kurze Info dazu: Die Bezahlung für einen Mann, der sich prostituiert, wurde als „Hundegeld“ bezeichnet.
Wenn jemand damals geschworen hat, Jahuwah ein Opfer zu bringen, dann durfte dieses Geld also nicht durch Prostitution erworben worden sein.
Warum? Weil Prostitution für Jahuwah ein Gräuel ist.
Das ist ein Textbeispiel für eine Vorschrift. Trotzdem gab es faktisch Prostitution, sowohl von Männern als auch von Frauen.
Also: Nur weil etwas reguliert wird, heißt das nicht, dass es von unserem Schöpfer gewünscht oder erlaubt ist.
Michael: Okay. Das macht Sinn.
Matthis: Außerdem gibt es auch viele Gelehrte, die glauben, dass die Tora die Polygamie verurteilt. Schauen wir uns die biblischen Hinweise mal an.
Schlag mal 3. Mose 18 auf. In diesem Kapitel geht es um Gesetze zur Sexualmoral. Es beschreibt insbesondere, welche sexuellen Beziehungen Jahuwah verboten hat.
Fangen mal bei Vers 1 an.
Michael:
„Und Jahuwah redete zu Mose und sprach:
Rede zu den Kindern Israels und sprich zu ihnen:
Ich, Jahuwah, bin euer Gott!
Ihr sollt nicht so handeln,
wie man es im Land Ägypten tut, wo ihr gewohnt habt,
und sollt auch nicht so handeln,
wie man es im Land Kanaan tut, wohin ich euch führen will,
und ihr sollt nicht nach ihren Satzungen wandeln.
Nach meinen Rechtsbestimmungen sollt ihr handeln
und meine Satzungen halten, dass ihr in ihnen wandelt;
denn ich, Jahuwah, bin euer Gott.
Darum sollt ihr meine Satzungen und meine Rechtsbestimmungen halten,
denn der Mensch, der sie tut, wird durch sie leben.
Ich bin Jahuwah!“
Matthis: Dies sind einige sehr klare Aussagen. Die Israeliten sollten nicht die sexuellen Praktiken der Heiden übernehmen.
Michael: Ich finde es interessant, dass Jahuwah in dieser Handvoll Verse immer wieder sagt: "Ich bin Jahuwah, euer Eloah bzw. Gott."
Das verleiht seinen Aussagen Ernsthaftigkeit und Nachdruck.
Matthis: Ja! Er sagt damit: "Ich bin euer Schöpfer. Hört auf mich." Das ist seine Autorität. Okay. Lies mal weiter.
Michael:
„Niemand von euch soll sich irgendeinem seiner Blutsverwandten nähern,
um die Blöße aufzudecken. Ich bin Jahuwah.
Die Blöße deines Vaters und die Blöße deiner Mutter sollst du nicht aufdecken;
sie ist deine Mutter, du sollst ihre Blöße nicht aufdecken.
Die Blöße der Frau deines Vaters sollst du nicht aufdecken;
es ist die Blöße deines Vaters.
Die Blöße deiner Schwester, der Tochter deines Vaters
oder der Tochter deiner Mutter, im Haus geboren oder draußen geboren –
ihre Blöße sollst du nicht aufdecken.“
[3. Mose 18,6-9]
Matthis: Die Heirat mit einem nahen Verwandten, sogar mit einem Elternteil oder mit Geschwistern, war im alten Ägypten üblich. Vor allem bei Königen und der Oberschicht. Denn so blieb das Erbe innerhalb der Familie.
Jahuwah sagt, dass die Israeliten sich nicht auf solche Beziehungen einlassen sollten.
Wir werden jetzt nicht den ganzen Text lesen. Aber dieser Abschnitt zeigt uns, welche Beziehungen als verboten zu betrachten sind.
Das sind klare Anweisungen. Es gibt Übersetzungen, in denen diese Verse mit "Du sollst nicht…“ beginnen.
Okay. Gehen wir mal runter zu Vers 18. Was steht dort?
Michael:
„Du darfst neben einer Frau nicht auch noch deren Schwester heiraten;
du würdest sie zur Nebenbuhlerin machen,
wenn du zu Lebzeiten der einen die Scham der anderen entblößt.“
Matthis: Hast du noch eine andere Übersetzung?
Michael: Sekunde… Also:
„Du sollst auch nicht eine Frau zu ihrer Schwester hinzunehmen,
so dass du Eifersucht erregst, wenn du ihre Scham entblößt,
während jene noch lebt.“
Matthis: Okay. Die ist gut. Es hört sich so an, als ob Jahuwah hier verurteilt, wenn man sich Schwestern als Ehefrauen nimmt.
Also: „Heirate nicht eine Frau und ihre Schwester, weil es Eifersucht und Konkurrenz zwischen ihnen geben wird.“
Michael: Man muss sich nur ansehen, was passierte, als Jakob Rahel und Lea heiratete! Denn das waren Schwestern. Ein glückliches Zuhause war das nicht!
Matthis: Nein. Rahel und Lea zankten sich ständig um die Vorrangstellung.
In 1. Mose 30 finden wir sogar eine Verhandlung zwischen den beiden darüber, welchen von ihnen in dieser Nacht Sex mit Jakob haben durfte.
Im Grunde erkaufte sich Lea das Recht, Jakob für diese Nacht in ihr Zelt zu holen.
Liest du den Text mal vor? Hier, ich hab es ausgedruckt.
Michael: Okay! Wörtlich heißt es da:
„Ruben aber ging aus zur Zeit der Weizenernte
und fand Alraunenfrüchte auf dem Feld
und brachte sie heim zu seiner Mutter Lea.
Da sprach Rahel zu Lea:
Gib mir einen Teil der Alraunenfrüchte deines Sohnes!
Sie antwortete ihr:
Ist das nicht genug, daß du mir meinen Mann genommen hast?
Und willst du auch die Alraunenfrüchte meines Sohnes nehmen?“
Matthis: Wir sehen: Hinter diesen Worten steckt eine Menge Bitterkeit.
Lea macht deutlich, dass Rahel ihr Jakob wegnimmt, und dass das für sie eine unerträgliche Situation ist. Dann geht es weiter:
Michael:
„Rahel sprach:
Er soll dafür diese Nacht bei dir schlafen
zum Entgelt für die Alraunenfrüchte deines Sohnes!
Als nun Jakob am Abend vom Feld kam, ging ihm Lea entgegen und sprach:
Du sollst zu mir kommen,
denn ich habe dich erkauft um die Alraunenfrüchte meines Sohnes!“
Mit anderen Worten: „Du bist eine Handelsware.“
Was sind das nur für Verhältnisse gewesen?!
Matthis: Schlimm, ne. Aber: Es wäre auch nicht anders gewesen, wenn diese zwei Frauen keine leiblichen Schwestern gewesen wären.
Normalerweise wird 3. Mose 18, Vers 18 als Verbot der schwesterlichen Polygamie interpretiert.
Und wenn der Text das aussagt, welchen Umkehrschluss ziehen dann manche Leute daraus?
Michael: Naja, dass Polygamie an sich okay ist, solange deine Frauen keine leiblichen Schwestern sind.
Matthis: Richtig. Genauso versuchen Leute, die heute behaupten, dass Polygamie biblisch abgesegnet ist, diese Behauptung zu untermauern.
Ich möchte aber darauf hinweisen, dass es sowohl textliche als auch historische Belege dafür gibt, dass dieser Vers tatsächlich die Polygamie an sich verbietet.
Es geht nicht nur um leibliche Schwestern, es wird an sich die Heirat mit mehreren Frauen verboten.
Michael: Wie kommst du darauf? Nicht, dass ich Polygamie gutheißen würde.
Aber ich finde nicht, dass die Verse das hergeben.
Matthis: Wir kommen noch dazu. Zuerst möchte ich auf die historischen Beweise eingehen.
Die Juden geben von alters her schon immer Kommentare zu allen Abschnitten des Alten Testaments ab, insbesondere zur Tora.
Es waren ursprünglich mündliche Überlieferungen, die später niedergeschrieben wurden.
Es gibt mindestens eine jüdische Strömung aus der Zeit Christi, deren Vertreter diese Passage als Verbot der Polygamie interpretierten.
Michael: Und wo es eine gibt, da gibt es wahrscheinlich noch mehr. Welche Strömung war das?
Matthis: Hast du schon mal von Qumran gehört?
Michael: Oh ja… War das nicht dort, wo die Schriftrollen vom Toten Meer gefunden wurden? In diesen Höhlen?
Matthis: Genau. Es gab dort auch eine jüdische Gemeinde auf einem Plateau. Ich vermute, dass sie diejenigen waren, die die Schriftrollen in den Höhlen vergruben, als sie zu alt wurden, um sie zu bearbeiten.
Jedenfalls glauben einige, dass diese Gemeinde die Heimat einiger Essener war.
Die Essener waren eine konservative Sekte der Juden. Nach Angaben des jüdischen Historikers Josephus aus dem ersten Jahrhundert gab es in ganz Judäa Tausende von Essenern.
In der Schriftrollensammlung vom Toten Meer gibt es eine Schriftrolle mit der Bezeichnung "Tempelrolle".
In dieser Schriftrolle verweist der Kommentar auf 3. Mose 18, Vers 18, um aufzuzeigen, dass Polygamie nach Jahuwahs Ansicht immer ungesetzlich war.
Ich habe dir hier mal was ausgedruckt…
Hier, schau mal! Das ist eine Übersetzung der Schriftrollen vom Toten Meer von Michael Wise, Martin Abegg und Edward Cook.
Lies mal bitte das Zitat in Klammern.
Michael:
„Er darf sich keine Frau aus irgendeinem anderen Volk nehmen.
Vielmehr muss er sich eine Frau aus dem Haus seines Vaters nehmen,
d.h. aus der Familie seines Vaters.
Er soll keine andere Frau neben ihr nehmen;
nein, sie allein soll bei ihm sein, solange sie lebt.
Stirbt sie, so darf er sich eine andere Frau aus dem Hause seines Vaters,
d.h. aus seiner Familie, nehmen.“
Matthis: Diese Passage stammt aus der Tempelrolle und erklärt eigentlich 5. Mose 17, Verse 14 bis 20.
Aber sie verweist auf 3. Mose 18, Vers 18 als Beleg dafür, dass Polygamie etwas Falsches ist.
Michael: Was steht denn in 5. Mose 17?
Matthis: Lass uns das mal lesen. Das sind die Verse 14 bis 20.
Michael: Okay… Warte… Dort steht:
„Wenn du in das Land kommst, das Jahuwah, dein Gott, dir gibt,
und es in Besitz nimmst und darin wohnst und dann sagst:
»Ich will einen König über mich setzen,
wie alle Heidenvölker, die um mich her sind!«,
so sollst du nur den zum König über dich setzen,
den Jahuwah, dein Gott, erwählen wird.
Aus der Mitte deiner Brüder sollst du einen König über dich setzen;
du kannst keinen Fremden über dich setzen, der nicht dein Bruder ist.
Nur soll er nicht viele Pferde halten
und das Volk nicht wieder nach Ägypten führen,
um die Zahl seiner Pferde zu vermehren,
da doch Jahuwah euch gesagt hat:
Ihr sollt nie mehr auf diesem Weg zurückkehren!
Er soll auch nicht viele Frauen nehmen,
damit sein Herz nicht auf Abwege gerät;
auch soll er sich nicht zu viel Silber und Gold aufhäufen.
Wenn er dann auf seinem königlichen Thron sitzt,
so soll er eine Abschrift dieses Gesetzes, das vor den levitischen Priestern liegt,
in ein Buch schreiben.
Und dieses soll bei ihm sein,
und er soll darin lesen alle Tage seines Lebens,
damit er lernt, Jahuwah, seinen Gott, zu fürchten,
damit er alle Worte dieses Gesetzes und diese Satzungen bewahrt und sie tut;
dass sich sein Herz nicht über seine Brüder erhebt
und er nicht abweicht von dem Gebot,
weder zur Rechten, noch zur Linken,
damit er die Tage seiner Königsherrschaft verlängere,
er und seine Söhne, in der Mitte Israels.“
Matthis: Okay, gut. Und jetzt lies die Passage aus der Tempelrolle nochmal.
Michael:
„Er darf sich keine Frau aus irgendeinem anderen Volk nehmen.
Vielmehr muss er sich eine Frau aus dem Haus seines Vaters nehmen,
d.h. aus der Familie seines Vaters.
Er soll keine andere Frau neben ihr nehmen;
nein, sie allein soll bei ihm sein, solange sie lebt.
Stirbt sie, so darf er sich eine andere Frau aus dem Hause seines Vaters,
d.h. aus seiner Familie, nehmen.“
Matthis: Erkennst du die Ähnlichkeit? Wenn es heißt, man soll aus der Familie seines Vaters heiraten, dann ist das nicht wörtlich gemeint. Hier wird nicht Inzest gutgeheißen.
Es ist eine Ergänzung zu 5. Mose 17 und bedeutet, dass die Könige nur Israelitinnen heiraten sollten und keine Frauen aus anderen Völkern, die ihre Herzen verführen könnten.
Michael: Genau das ist ja bei Salomo passiert. Hat er nicht 700 Fürstentöchter geheiratet – und dazu noch 300 Konkubinen? Und die meisten davon aus anderen Nationen?
Matthis: Das kommt hin. Und was haben sie mit ihm gemacht?
Michael: Sie haben sein Herz von Jahuwah abgewendet.
Matthis: Genau. David Instone-Brewer hat einen spannenden Artikel mit dem Titel "Jesus Old Testament Basis for Monogamy" geschrieben.
Darin bezieht er sich auf genau diese Stelle in der Tempelrolle.
Lass uns mal lesen, was er dazu sagt. Sein Artikel wurde in einem Buch mit dem Titel „The Old Testament in The New Testament“ veröffentlicht.
Auf der Seite 83 finden wir die entsprechende Stelle.
Was hat Instone-Brewer zu diesem Thema zu sagen?
Michael:
„…die Tempelrolle besagt,
der König darf nur eine Israelitin heiraten und nur eine Frau nehmen.
Um die Interpretation „eine Ehefrau“ statt „mehrere Ehefrauen“ zu rechtfertigen,
spielt die Tempelrolle mit der Formulierung „alle Tage ihres Lebens“
auf 3. Mose 18, Vers 18 an.“
Matthis: Oder, wie unsere modernen Übersetzungen es ausdrücken:
„Du sollst auch nicht eine Frau zu ihrer Schwester hinzunehmen,
so dass du Eifersucht erregst, wenn du ihre Scham entblößt,
während jene noch lebt.“
Die Formulierungen "alle Tage ihres Lebens" und „während jene noch lebt“ bedeuten das Gleiche.
Interessant ist, dass im Damaskus-Dokument, welches in Höhle 4 in Qumran gefunden wurde, die Qumran-Gemeinschaft ihren Feinde eine Reihe von Sünden anlastet.
Eine davon war Bigamie bzw. Polygamie.
Michael: Oh! Sie haben das also richtig als Sünde bezeichnet?
Matthis: Das haben sie. Hier… lies das. Es ist immer noch aus der Übersetzung von Michael Wise, Martin Abegg und Edward Cook. Was steht dort?
Michael:
„Sie sind in zwei Fallen gefangen:
Unzucht, indem sie sich zwei Frauen während ihrer Lebenszeit nehmen,
obwohl das Prinzip der Schöpfung lautet:
'Er schuf sie als Mann und Frau.“
Echt interessant!
Matthis: Um die Ehe mit zwei Frauen – bzw. Bigamie – als Sünde betrachten zu können, müsste man 3. Mose 18, Vers 18 als ein Gebot gegen jegliche Polygamie auslegen, und nicht nur nicht gegen das Heiraten von Schwestern.
David Instone-Brewer schrieb einen weiteren Kommentar, den ich dir nicht verheimlichen will. Er fängt unten auf Seite 85 an und geht dann auf Seite 86 weiter.
Michael: Okay. Lass mal sehen…:
„Das Gesetz von 3. Mose. 18, 18 betrifft (nach Ansicht der Qumran-Exegeten)
einen Mann, der eine Frau hat und sich eine weitere nehmen will.
Das ist verboten, es sei denn, die erste Frau ist verstorben…
Wir sehen,
dass diese Interpretation im Denken der qumranischen Exegeten vorherrschte,
weil sie die Lehre von 3. Mose. 18, 18 mit den Worten
"sich zwei Frauen während ihrer Lebenszeit nehmen" zusammenfassen.
Diese Formulierung erinnert den Leser daran,
dass 3. Mose 18, 18 davon spricht,
mit zwei Frauen gleichzeitig verheiratet zu sein […].
Diese Erklärung wird durch die Qumran-Texte,
die zeigen, dass die Ehescheidung erlaubt war, deutlich bestätigt.
Daher verbietet dieses ausgeführte Argument
nicht die Ehescheidung oder die Wiederverheiratung in Qumran,
sondern richtet sich ausschließlich gegen die Praxis der Polygamie,
die die Exegeten von Qumran als ungesetzlich betrachteten.“
Matthis: Ein "Exeget" ist eine Person, in der Regel ein Bibelgelehrter, der die Heilige Schrift auslegt oder erläutert.
Instone-Brewer will damit sagen, dass die alten Qumran-Gelehrten die Polygamie als unrechtmäßig ablehnten.
Das hat moderne Gelehrte dazu veranlasst, 3. Mose 18 noch einmal auf seine Übereinstimmung mit dem Rest der Bibel zu überprüfen.
Angelo Tosato ist ein italienischer Gelehrter. Er glaubt, dass die Qumran-Auslegung richtig ist. Schau doch mal, was er zu sagen hat.
Hier… Das ist ein Auszug aus seinem Artikel „The Law of Leviticus 18,18: A Reexamination“. Was steht dort?
Michael: Also… Er sagt:
„Die Qumran-Auslegung von 3. Mose 18, 18 ist nicht nur richtig,
sondern sogar treuer gegenüber dem ursprünglichen Sinn
als die heute übliche Auslegung.“
Aha! Das ist wirklich interessant. Er sagt, sie sei dichter im Original als das, was man heute darunter versteht.
Matthis: Da haben wir den historischen Beweis.
Michael: Okay, hier muss ich für einen Moment unterbrechen. Wir werden jetzt eine kurze Pause einlegen.
Aber danach gehen wir auf die textlichen Beweise ein. Also, liebe Hörer, bis gleich.
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In Römer 1 Vers 6 heißt es, das Evangelium sei „zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen“. Ist euch das jemals… falsch vorgekommen? Habt ihr euch dann gefragt, als ob Jahuwah besondere Lieblinge hat?
Natürlich wissen wir, dass Jahuwah alle Menschen liebt. Und als unser Schöpfer weiß er genau, wie er jeden Menschen erreichen kann. Römer 6 bis 11 offenbart uns eine interessanten Strategie, durch die er die Herzen der Juden für ihn gewinnen will.
Nicht alle werden sich dafür entscheiden, gerettet zu werden. Dennoch sind die Nachkommen Abrahams sind nicht verloren, nur weil einige ihrer Vorfahren den Messias vor 2.000 Jahren abgelehnt haben. Es gibt Hoffnung für sie!
Wenn ihr mehr über diesen besonderen Rettungsplan Jahuwahs wissen möchtet, dann hört euch unsere Radioepisode mit dem folgenden Titel an:
„Hat Jahuwah Lieblingskinder? Eine neue Sichtweise auf Römer 6 bis 11“.
Findet heraus, wie sein Plan aussieht! Denn dann könnt ihr mit dem Himmel zusammenarbeiten, um Seelen zu retten. Noch einmal. Die Episode heißt:
„Hat Jahuwah Lieblingskinder? Eine neue Sichtweise auf Römer 6 bis 11“.
Und ihr findet sie auf YouTube oder auf Worldslastchance.com.
2. Hauptteil
Michael: Willkommen zurück zum zweiten Teil unserer Sendung, hier beim WLC-Radio.
Okay, Matthis, ich kann es kaum erwarten, endlich weiterzumachen. Wir glauben, dass man die Bibel so nehmen sollte, wie sie geschrieben ist.
3. Mose 18, Vers 18 sagt wörtlich aus, dass man nicht zwei Schwestern ehelichen soll.
Also: Welcher Text beweist nun, dass diese Stelle ein Verbot von Polygamie an sich ist?
Matthis: Du weißt doch, was ein Idiom ist, richtig?
Michael: Natürlich. Es ist ein Ausdruck, der in einer bestimmten Sprache verwendet wird und nicht unbedingt durch die Definition der einzelnen Wörter verstanden werden kann.
Es ist eine Phrase oder eine Metapher, die auf individuelle Weise verstanden werden muss.
Matthis: Genau. Im Russischen gibt es zum Beispiel eine Redewendung, die wörtlich "durch die Finger schauen" bedeutet.
Michael: Was soll das bedeuten? Dass man sich schämt?
Matthis: Es ist schwierig, Redewendungen zu verstehen, wenn man sie direkt übersetzt.
„Durch die Finger schauen“ bedeutet, etwas zu ignorieren. Wir würden stattdessen sagen: „vor etwas die Augen verschließen“.
Und so etwas haben wir auch in 3. Mose 18, 18.
Die Übersetzer übersetzten zwar die Worte, aber nicht die Bedeutung.
Und das hat uns logischerweise verwirrt, denn dieser Vers enthält eine Redewendung.
Michael: Aber was ist die Bedeutung dieser Redewendung?
Matthis: Ich spreche das wahrscheinlich nicht richtig aus, aber die Redewendung lautet ishah el-achotah.
In der deutschen Bibel lesen wir zum Beispiel:
„Das Gleiche gilt für die Schwester deiner Frau:
Du darfst sie nicht heiraten und mit ihr schlafen,
solange deine Frau lebt.“.
Die Redewendung, die ich meine, ist „die Schwester deiner Frau“.
Michael: Okay, aber was ist damit nun gemeint?
Matthis: Es ist eine Redewendung, die sich auf alle Frauen bezieht. Auf Frauen im Allgemeinen.
Alle Frauen sind Töchter Evas und damit im übertragenen Sinne auch Schwestern. So wie sich die Männer damals häufig als „Brüder“ bezeichnet haben, obwohl sie nicht immer tatsächliche Brüder waren.
Richard Davidson hat ein Buch mit dem Titel „Flame of Yahweh: Sexuality in the Old Testament“ geschrieben.
Darin weist er darauf hin, dass diese Redewendung auch an anderen Stellen in der Schrift verwendet wird.
Und überall dort, wo sie auftaucht, wird sie immer „als Idiom im Sinne von 'eine zusätzlich zu einer anderen' verwendet. Sie bezieht sich nirgendwo sonst auf Schwestern im wörtlichen Sinne.“
Michael: Gibt er auch irgendwelche Beispiele an?
Matthis: Ja, na klar. 2. Mose 26, Verse 3, 5, 6 und 17. Willst du das vorlesen?
Nur um das zu erwähnen: In 2. Mose 26 ist überhaupt nicht von Frauen die Rede, sondern es wird die weibliche Form der Redewendung verwendet.
Nur so passt es grammatisch auf den Kontext.
Such mal nach den Sätzen, in denen von "einer zusätzlich zu einer anderen" die Rede ist. Dort finden wir genau diese Redewendung.
Michael:
„Fünf Zeltbahnen sollen zu einem Ganzen zusammengefügt sein,
eine an der anderen,
und wieder fünf Zeltbahnen, eine an der anderen.
Du sollst 50 Schleifen am Ende der einen Zeltbahn machen
und 50 Schleifen am äußersten Ende der anderen Zeltbahn,
bei der anderen Verbindungsstelle;
von diesen Schleifen soll je eine der anderen gegenüberstehen.
Und du sollst 50 goldene Klammern herstellen
und mit ihnen die Zeltbahnen zusammenfügen, eine an die andere,
damit die Wohnung ein Ganzes wird.“
Matthis: Okay, das reicht eigentlich. Du brauchst nicht alles lesen.
Jetzt haben wir eine Idee davon, was gemeint ist. Eine weitere Stelle finden wir im ersten Kapitel von Hesekiel. Lies mal bitte die Verse 9 und … 23.
Michael: Okay. Vers 9:
„Ihre Flügel waren miteinander verbunden;
wenn sie gingen, wandten sie sich nicht um;
jedes ging gerade vor sich hin.“
Matthis: Und Vers 23?
Michael:
„Und unter der Himmels-Ausdehnung waren ihre Flügel ausgestreckt,
einer zum anderen hin:
jedes hatte zwei Flügel, womit sie ihre Leiber auf der einen Seite,
und zwei, womit sie sie auf der anderen Seite bedeckten.“
Matthis: Wir haben hier überall diese Redewendung, die sonst einfach so etwas wie "eine zusätzlich zur anderen" bedeutet. Dabei kann es sogar um Zeltbahnen, Klammern oder Schleifen gehen!
Aber in 3. Mose 18 nehmen wir das wörtlich und meinen damit zwei buchstäbliche Schwestern. Das macht keinen Sinn!
Michael: Ja, das ist nicht konsequent.
Matthis: Der Ausdruck „eine zusätzlich zur anderen“ hat eine männliche Entsprechung, nämlich ish-el-akiw.
Dieser Ausdruck bedeutet wörtlich "ein Mann zu seinem Bruder".
Aber auch dabei handelt es sich um eine Redewendung, die einfach "einer zusätzlich zum anderen" bedeutet.
Diese Redewendung wird sehr oft verwendet. Sehen wir uns eine mal an. 2. Mose 16, Vers 15. Hier begegnen die Israeliten zum ersten Mal dem Manna.
Was steht dort?
Michael:
„Und als es die Kinder Israels sahen, sprachen sie untereinander:
Was ist das? denn sie wussten nicht, was es war.“
Matthis: Mir geht es hier um den Ausdruck „untereinander“. Im Grundtext steht hier ish-el-akiw, also "ein Mann zu seinem Bruder".
Dabei waren ja nicht alle Israeliten tatsächlich Brüder, sondern sie waren es im übertragenen Sinne, weil sie auf einen Stammvater zurückgehen.
Und genauso, wie hier mit „Bruder“ einfach ein anderer Mann gemeint ist, ist in 3. Mose 18, Vers 18 mit dem Ausdruck „Schwester“ eine andere Frau gemeint.
Und dann müssen wir diesen Satz auch einfach so interpretieren:
„Heirate keine Frau zusätzlich zu einer anderen“.
Michael: Ja, das macht viel mehr Sinn… [überlegt]
Hm. Ganz zu schweigen davon, dass das viel mehr mit dem übereinstimmt, was wir über Jahuwahs Charakter wissen.
Matthis: Darauf kommen wir auch noch zurück.
Dr. Jay Sklar ist ein Alttestamentler und ein Dekan der Fakultät am Covenant Theological Seminary in St. Louis, Missouri in den Vereinigten Staaten.
Er hat einen Kommentar zum 3. Buch Mose geschrieben.
Kannst du seinen Kommentar zu 3. Mose 18, Vers 18 mal vorlesen?
Wenn wir diese hebräische Redewendung so auslegen, dass sie mit den anderen Stellen im Alten Testament übereinstimmt, dann…
Michael:
„…würde Vers 18 die Polygamie im Allgemeinen verbieten:
'Du sollst nicht eine Frau neben einer anderen heiraten.“
Matthis: Genau!
Man beachte: Der Grund für das Verbot ist der Wunsch, Rivalität zwischen Frauen zu verhindern.
Aber diese Rivalität entsteht automatisch zwischen zwei Ehefrauen, auch wenn diese keine leiblichen Schwestern sind.
Die Vermeidung solch einer Situation stimmt also auch viel besser mit der Auslegung des ganzen Textes überein.
Hier wird sich gegen Polygamie an sich ausgesprochen, nicht nur gegen eine besondere Form davon.
Michael: Schauen wir uns mal ein weiteres Beispiel aus dem Alten Testament an!
Hanna war die Frau von Elkana, und wurde später die Mutter von Samuel.
Die Bibel beschreibt sehr deutlich, dass Peninna, die zweite Frau Elkanas, sehr grausam zu Hanna war und sie ständig schikanierte.
Sie rieb Hanna ständig unter die Nase, dass diese keine Kinder hatte.
Matthis: Die Worte, die in 3. Mose 18, Vers 18 genommen wurden, wo es heißt: „Und du sollst nicht eine Frau zu ihrer Schwester nehmen, um sie eifersüchtig zu machen.“ haben einen Bezug zu 1. Samuel 1, Vers 6.
Lies das mal bitte vor. 1 Samuel 1, Vers 6.
Michael: Okay…
„Und ihre Gegnerin reizte sie mit vielen Kränkungen, um sie zu demütigen,
weil Jahuwah ihren Mutterleib verschlossen hatte.“
Matthis: Wir haben keinen Hinweis, dass Peninna Hannas blutsverwandte Schwester war. Dennoch wird sie als ihre „Gegnerin“ beschrieben.
Das ist genau der Grund, der in 3. Mose 18, Vers 18 angegeben wird, warum ein Mann nur eine Frau haben sollte:
Weil sie nicht eine „Gegnerin“ neben sich haben sollte.
Ich hab hier ein weiteres Zitat aus Angelo Tosatos "The Law of Leviticus 18,18".
Hier… Schau mal.
Michael: Okay! Hier steht:
„Dieser Beweggrund zeigt,
dass die Tat, welche dieses Gesetz verbieten sollte, als kriminell bewertet wird,
und zwar nicht um ihrer selbst willen
(da es nicht um eine inzestuöse
oder sonst wie von Natur aus perverse Verbindung geht),
sondern weil diese Tat
ein Verbrechen gegenüber der ersten Ehefrau des Mannes darstellt,
welche dadurch geschädigt werden würde.
Außerdem sollte das Gesetz dafür sorgen, den Schaden zu vermeiden,
(der durch Rivalität und Feindschaft entstehen würde und) den jede Zweitfrau
(und nicht nur die leibliche Schwester der ersten Ehefrau)
verursachen könnte.“
Matthis: Dass die Verse, die dem Vers 18 vorausgehen, sich alle auf das Verbot von Inzest konzentrieren, hat hier für Verwirrung gesorgt.
Man soll keinen Sex mit seiner Tochter, seiner Stieftochter, seiner Schwester, seiner Mutter und so weiter haben. All das ist verboten.
Und wenn wir dann zu Vers 18 kommen, nimmt man leicht an, dass das Wort "Schwester" hier ebenfalls wörtlich zu verstehen ist.
Michael: Naja, es macht erstmal Sinn. Vor allem, wenn man aus der Übersetzung heraus nicht erkennen kann, dass es sich um eine Redewendung handelt.
Aber da es in den vorangegangenen Versen um familiäre Beziehungen geht, könnte man dann nicht argumentieren, dass man es hier trotz der Verwendung eines Sprichworts wörtlich zu nehmen hat?
Matthis: Man könnte!
Aber… Es gibt Hebräisch-Experten, die deutlich machen, dass es im hebräischen Grundtext einen klaren literarischen Bruch zwischen Vers 17 und Vers 18 gibt.
Dieser erscheint nicht in unserer modernen Übersetzung, aber er ist im Original vorhanden.
Michael: Du meinst also, dass 3. Mose 18 zwei inhaltlich getrennte Regelwerke umfasst?
Matthis: Ganz genau. Die erste Gruppe von Gesetzen, die bis zum Vers 17 behandelt wird, sind Gebote, die alle Arten von Inzest verbieten.
Die zweite Gruppe von Geboten befasst sich mit Gesetzen, die die Sexualmoral im Allgemeinen regeln. Vers 18 ist ein Teil davon.
Nehmen wir uns die Zeit, um diese zweite Sammlung von Gesetzen zu lesen.
Dann wird der Unterschied deutlich.
Nochmal:
Die erste Gruppe bzw. Sammlung verbietet Inzest.
Die zweite verbietet Unzucht und götzendienerische Handlungen, die nichts mit Inzest zu tun haben.
Verse 19 bis 24.
Michael:
„Genauso wenig ist es erlaubt, mit einer Frau zu schlafen,
während sie ihre monatliche Blutung hat, denn in dieser Zeit ist sie unrein.
Schlafe nicht mit der Frau eines anderen Mannes,
sonst machst du dich selbst unrein!
Lass keines deiner Kinder für den Götzen Moloch als Opfer verbrennen,
denn damit entweihst du meinen Namen!
Ich bin Jahuwah, dein Gott.
Ein Mann darf nicht mit einem anderen Mann schlafen, denn das verabscheue ich.
Kein Mann und keine Frau darf mit einem Tier verkehren.
Wer es tut, macht sich unrein und lädt große Schande auf sich.
Macht euch nicht unrein, indem ihr gegen diese Gebote verstoßt!
Denn so haben sich die Völker Kanaans verunreinigt.
Darum werde ich sie vertreiben und euch das Land geben.“
Matthis: Diese Verbote einschließlich Vers 18 folgen alle auf diese literarische Trennung. Sie beziehen sich alle auf eine andere Art von Verbrechen.
Paul Copan hat ein spannendes Buch geschrieben.
Es trägt den Titel „Is God a Moral Monster: Making Sense of the Old Testament God“.
Michael: Oh. Klingt wirklich interessant. Hast du was daraus da?
Matthis: Natürlich. Es ist interessant, weil ich denke, dass viele Christen Jahuwah im Alten Testament als sehr brutal ansehen. Aber das ist er nicht.
In seinem Buch hat uns Copan einen guten Einblick in 3. Mose 18 gegeben.
Ich habe es hier ein bisschen was ausgedruckt. Kannst du das mal lesen?
Michael:
„Bei den Versen 7 bis 17 beginnt jeder Vers gleich,
nämlich mit dem Substantiv „die Blöße“ bzw. „die Nacktheit“,
und dann wird daraus ein Gebot:
„Du sollst die Blöße [von dieser oder jener Person] nicht aufdecken.“
Außerdem wird in jedem dieser Verse (außer bei Vers 9)
eine Erklärung für das Verbot geliefert (z. B. „Sie ist deine Mutter.“).
Solche eine Erklärung findet sich nicht in Vers 18,
was man aber erwarten würde,
wenn es sich hier ebenfalls um ein Inzestverbot handeln würde.
Im Gegensatz dazu beginnt jeder Vers von Vers 18 bis 23
mit einer anderen Konstruktion.
Selbst wenn Sie kein Hebräisch lesen können,
genügt einen Blick auf den Text, um sofort zu erkennen,
dass er ab Vers 18 eine andere Struktur besitzt.
Die Verse 18 bis 23 beginnen jeweils mit der so genannten Waw-Konjunktion
(ähnlich unserem Wort "und"),
gefolgt von einem anderen Wort für "Blöße oder Nacktheit" (nämlich erwat).
Außerdem steht hier statt der Verneinung (lo)
zusammen mit dem Verb "aufdecken" (tegalleh, von der Wortwurzel galah),
wie es in den Versen 7 bis 17 der Fall ist,
die Verneinung vor anderen Verben als „aufdecken“.“
Matthis: Dann stellt er eine wichtige Frage: „Warum sind diese Unterschiede wichtig?“ Und wie lautet seine Antwort?
Michael: Ähm … Ich zitiere:
„In den Versen 6 bis 17 geht es um verwandtschaftliche Bindungen,
während die Verse 18 bis 23 verbotene sexuelle Beziehungen
außerhalb verwandtschaftlicher Bindungen behandeln.“
Ahh, ich verstehe. Das macht Sinn.
Matthis: So, Lust auf ein wenig Grammatik?
Wenn Mose in 3. Mose 18, Vers 18 gemeint hätte, dass dieser Vers noch zu den Inzest-Verboten gehört, dann hätte es nicht nur keinen literarischen Bruch gegeben, sondern er hätte es auch anders formuliert.
Michael: Wie meinst du das?
Matthis: Er wäre klarer gewesen, wenn er die Konjunktion "und" statt der Präposition "zu" verwendet hätte.
Er hätte einfach so etwas sagen können wie: „Du sollst nicht eine Frau UND ihre Schwester heiraten.“
Aber er tat es nicht. Hier… Ein weiteres Zitat von Jay Sklar. Was sagt er?
Michael: Ähm …
Er, also Mose, „verwendet die Formulierung
'eine Frau zusätzlich zu ihrer Schwester',
was ein umgangssprachlicher Ausdruck war,
der sich im Allgemeinen nicht auf Verwandte bezog, außer zufällig.“
Matthis: Es geht hier um einen umgangssprachlichen Ausdruck, also um eine Redewendung.
Mose hätte nicht diese Redewendung verwendet, wenn er nur leibliche Schwestern gemeint hätte.
So. Letzter Punkt. Und das ist wichtig.
Der Vers 18 enthält eine zeitliche Begrenzung. Lies mal bitte Vers 18 noch einmal und achte dieses Mal besonders auf die letzten Worte.
Michael:
„Du sollst auch nicht eine Frau zu ihrer Schwester hinzunehmen,
so dass du Eifersucht erregst, wenn du ihre Scham entblößt,
während jene noch lebt.“
Matthis: Das ist eine zeitliche Einschränkung. Man darf wieder heiraten, wenn die erste Frau gestorben ist.
Es gibt nichts, absolut gar nichts in den vorangehenden Versen, das besagt, dass man nach einem bestimmten Zeitpunkt Sex mit seiner Tochter oder Schwester haben kann. Das Verbot gilt für immer.
Nicht so bei Vers 18. Eine zweite Heirat war nach dem Tod der ersten Frau erlaubt.
Das unterstützt die These, dass Vers 18 ein allgemeines Verbot aller polygamen Beziehungen ist.
Michael: Das leuchtet wirklich ein.
Aber wenn die Tora in Vers 18 tatsächlich Polygamie verbietet, warum gibt es dann keine spezielle Strafe für den Bruch dieses Gebots?
Es gibt doch klare Strafen für Ehebruch, Sabbatbruch usw. Warum nicht dafür?
Matthis: Okay. Das ist eine gute Frage. Nur weil keine zivilrechtliche Strafe aufgeführt wird, heißt das nicht, dass Jahuwah eine bestimmte Handlung erlaubt oder gutheißt.
Schlag zum Beispiel mal das nächste Kapitel auf, 3. Mose 19.
Schau dir da mal die Verse 17 und 18 an.
Michael: Okay, …:
„Hege keinen Hass gegenüber deinem Mitmenschen!
Wenn du etwas gegen jemanden hast,
dann weise ihn offen zurecht, sonst lädst du Schuld auf dich.
Räche dich nicht und sei nicht nachtragend!
Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst! Ich bin Jahuwah.“
Matthis: Auch für die Sünde, seinen Bruder zu hassen, ist keine explizite Strafe vorgeschrieben. Aber das heißt nicht, dass sie erlaubt ist.
Wie steht es mit dem zehnten Gebot? 2. Mose 20, Vers 17?
Michael:
„Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten!
Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten,
noch seinen Knecht, noch seine Magd,
noch sein Rind, noch seinen Esel,
noch irgendetwas, das dein Nächster hat!“
Matthis: Das ist eines der zehn Gebote! Und es gibt es keine zivile Strafe für seine Übertretung.
Michael: Aber das macht es nicht ungültig. Das ist ein gutes Argument.
Die Wahrheit ist immer logisch! Wenn man sich hinsetzt und alle Beweise ansieht, macht es Sinn, dass Jahuwah gegen polygame Ehen ist.
Okay, Leute, schaltet nicht ab. Wir machen nur eine kleine Pause und sind dann gleich wieder da!
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Ihr hört das World’s Last Chance-Radio auf WBCQ bei 9330 Kilohertz auf dem 31-Meter-Band.
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Bereitet euch auf die BALDIGE Wiederkunft des Erlösers vor!
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Einige der wertvollsten Verheißungen in der Bibel besagen, dass Jahuwah für seine Kinder sorgen wird. Selbst in Zeiten der Verfolgung, der Prüfung und des Kummers.
Wenn es so aussieht, als ob einem die ganze Welt um die Ohren fliegt, können Worte, die von der Liebe und Fürsorge des himmlischen Vaters berichten, sehr tröstlich sein.
In einer Welt, die in Sünde gefallen ist, ist Leid unvermeidlich. Als Christen können wir mit dem Himmel zusammenarbeiten, um andere in ihrem Schmerz und ihren Sorgen zu trösten und zu ermutigen.
Aber wenn ein Freund, ein Bekannter oder sogar einer unserer Liebsten mit einer überwältigenden, schlimmen Situation konfrontiert ist, ist es manchmal schwierig, die richtigen Worte zu finden. Dann will man häufig die Situation irgendwie auflockern und die Sache "in Ordnung bringen"… Aber das können wir nicht immer.
Es gibt Dinge, die helfen und trösten können, aber auch Worte, die in solchen Fällen niemals über unsere Lippen kommen sollten. Wollt ihr mehr darüber wissen? Dann hört euch unsere Radiosendung mit dem folgenden Titel an:
„Wie man Trauernde trösten kann
(und was man dabei vermeiden sollte)“
Wenn man weiß, wie man vernünftig mit Menschen umgehen kann, die in einer schwierigen Lebenssituation stecken, kann das ein großes Zeugnis sein.
Noch einmal: Sucht nach der Episode
Wie man Trauernde trösten kann
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Entweder auf YouTube oder direkt auf WorldsLastChance.com.
WLC-Briefkasten
Michael: Die heutige Frage kommt aus dem Land, welches das langsamste Internet der Welt hat.
Matthis: DEUTSCHLAND! Eindeutig!
Michael: Wie ich sehe, scheinst du vom Netzausbau nicht sehr begeistert zu sein.
Matthis: Wie kommst du denn darauf? Naja, okay. Wie wäre es mit Madagaskar?
Es ist ziemlich weit weg von allem. Madagaskar liegt doch etwa 400 Kilometer vor der Küste von Afrika.
Michael: So ungefähr, aber… nein. Die Downloadgeschwindigkeit in dem Land, aus dem unsere Anfrage kommt, ist sogar langsamer als in Madagaskar. Sie ist auch langsamer als in Kasachstan und Vanuatu.
Matthis: Äh… wow. Ich hab wirklich keine Ahnung.
Michael: Nun, ich glaube nicht, dass du es jemals erraten würdest, also werde ich es dir verraten. Es ist Australien.
Matthis: Wirklich? Australiens Internet ist langsamer als in Kasachstan oder Madagaskar?
Michael: Australien ist zwar ein wunderschönes Land mit vielen erstaunlichen und einzigartigen Dingen, aber das Internet dort gehört nicht dazu.
Matthis: Hm! Interessant. Ich frage mich, warum das so ist…
Michael: Naja, kommen wir mal zur Frage. Samantha Hall aus Cairns hat Folgendes zu sagen:
„Meine Cousine erzählte mir neulich, dass sie sich mit generationsübergreifenden Flüchen beschäftigt und wie man sie brechen kann. Sie investiert viel Zeit darin und ist besorgt, dass böse Engel eine Familie über Generationen hinweg verfolgen können. Solange, bis der Fluch gebrochen ist.
Sie sagt, dass Dämonen sich an sündige Eltern binden und sich durch diese Bindung an die nächste Generation anheften können. Was denkt ihr über diese Sache? Gibt es so etwas wirklich? Ist das etwas, worüber sich Gläubige Gedanken machen sollten?“
Matthis: Hm. Was für eine interessante Frage“ Nun, ich denke, die Antwort besteht aus zwei Teilen.
Einerseits: Ja. Es gibt einen biblischen Fall, der den Glauben an solche generationenübergreifende Flüche begründet.
Aber sind sie trotzdem nichts, wovor wir uns fürchten müssen. Denn Jahuwah hat alle Macht im Universum und kann jeden Fluch brechen.
Michael: Ich bin froh, dass das so ist. Angst vor dem Teufel hilft niemanden weiter.
Matthis: Nein, das tut sie nicht. Wenn wir uns auf unsere Ängste konzentrieren, kann sich das sogar sehr nachteilig auf unseren Glauben auswirken.
Wir besprechen das gleich. Aber lass uns zunächst einen Blick darauf werfen, was die Schrift über Generationenflüche sagt.
Das wäre 2. Mose 20. Das zweite Gebot.
Michael: Okay, das sind, die Verse 4 bis 6. Dort steht:
„Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen,
weder von dem, was oben im Himmel,
noch von dem, was unten auf Erden,
noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist.
Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!
Denn ich, Jahuwah, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott,
der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern
bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen,
der aber Gnade erweist an vielen Tausenden,
die mich lieben und meine Gebote halten.“
Matthis: Hier haben wir das, was man eine Erklärung für einen Generationenfluch nennen könnte. Jahuwah sagt, dass er
„die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern
bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen“.
Daher kommt die Idee des Generationsfluchs. Deswegen stimme ich begrenzt mit Samanthas Schwägerin überein.
Michael: Also nicht vollständig. Was meinst du damit? Ist mit dem Generationenfluch denn was anders gemeint?
Matthis: Ja, ich glaube schon. Samanthas Cousine glaubt, dass sich Dämonen an die sündigenden Eltern heften und diese Bindung an die Kinder weitergegeben wird usw. So entsteht dann ein solcher Fluch.
Aber ich glaube nicht, dass Generationenflüche in diesem Sinne funktionieren. Tatsächlich steht diese Definition im Widerspruch zu anderen Stellen der Heiligen Schrift.
Schauen wir mal nach. Schlag mal bitte Hesekiel 18 auf und lies den Vers 20.
Es gibt viele Stellen, die das behandeln. Aber Hesekiel 18, Vers 20 ist da wahrscheinlich am deutlichsten.
Michael: Okay… Mal sehen… Und hier steht:
„Die Seele, welche sündigt, die soll sterben!
Der Sohn soll nicht die Missetat des Vaters mittragen,
und der Vater soll nicht die Missetat des Sohnes mittragen.
Auf dem Gerechten sei seine Gerechtigkeit,
und auf dem Gottlosen sei seine Gottlosigkeit!“
Matthis: Hier erklärt Jahuwah, dass die Kinder nicht die Schuld an den Sünden der Eltern tragen.
Wenn man also in der Angst lebt, dass ein Dämon, der sich an die Eltern, Großeltern oder sogar den Urgroßeltern geheftet hat, jetzt an einem selbst haftet, ohne dass man etwas dafür kann, dann widerspricht das dem Prinzip, welches uns die Bibel hier lehrt.
Michael: Ja, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Dämonen an eine bestimmte Familienlinie gebunden sind.
Wir wissen, dass Jahuwah ein Gott der Gerechtigkeit ist.
Wie kann es gerecht sein, dass Dämonen spätere Generationen wegen der Entscheidung eines Vorfahren quälen?
Matthis: Das wäre überhaupt nicht fair.
Und was steht in Jeremia 9, Verse 22 und 23 über Jahuwah?
Michael: Sekunde… Dann sag ich es dir…:
„So spricht Jahuwah:
Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit
und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke,
der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums;
sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen,
dass er Einsicht hat und mich erkennt, dass ich Jahuwah bin,
der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden!
Denn daran habe ich Wohlgefallen, spricht Jahuwah.“
Matthis: Jahuwah hat nicht nur Freude an der Gerechtigkeit, sondern er übt auch aktiv Gerechtigkeit aus!
Er wird also keine Anhaftungen von Dämonen, in dem Sinne wie Samanthas Cousine es meint, zulassen.
Geh mal zu Jeremia 31 und lies da mal bitte die Verse… 29 und 30 vor.
Das ist eine interessante Wortwahl, aber sie trifft den Kern der Sache.
Michael:
„In jenen Tagen wird man nicht mehr sagen:
»Die Väter haben saure Trauben gegessen,
und den Kindern sind die Zähne stumpf geworden!«,
sondern jedermann wird für seine eigene Missetat sterben;
jeder Mensch, der saure Trauben isst,
dessen Zähne sollen stumpf werden!“
Matthis: Es wird wieder darauf hingewiesen, dass die Menschen für ihre eigenen Entscheidungen verantwortlich sind und nicht für die Sünden anderer zur Rechenschaft gezogen werden.
Michael: Ich muss zugeben, dass das schon mehr mit Jahuwahs Charakter übereinstimmt, als wenn man sagt, dass Dämonen sich an Kinder heften können. Das scheint einfach nicht zu passen.
Aber was ist dann im zweiten Gebot gemeint, wenn es davon spricht, dass die Schuld der Väter noch die dritte und vierte Generation belastet?
Matthis: Ich denke, ein gutes Beispiel, für das, was in 2. Mose 20 gemeint ist, ist dass Kinder von Alkoholikern ein größeres Risiko haben, selbst Alkoholiker zu werden, als Kinder, deren Eltern keinen Alkohol trinken.
Studien zufolge ist dieses Risiko zwei- bis viermal höher, auch wenn weniger als die Hälfte der Kinder tatsächlich Alkoholiker werden.
Michael: Vielleicht, weil sie selbst gesehen und erlebt haben, wie schlimm es ist.
Matthis: Auf jeden Fall. Und es gibt viele Faktoren, die da eine Rolle spielen. Es ist mehr als nur ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn.
Familien neigen dazu, ihr Verhalten an die nächste Generation weiterzugeben, sowohl das gesunde als auch das ungesunde.
Das hat mit psychologischen und wissenschaftlichen Faktoren zu tun und nicht mit Dämonen. Aber was sicher ist, ist, dass der Widersacher das ausnutzen wird.
Wir müssen aber trotzdem nicht in Angst vor ihm leben. Und das bringt uns zum nächsten Punkt.
Es gibt zu viele Menschen, die in Angst vor dem Teufel und seinen Dämonen leben.
Sind diese Wesen mächtiger als wir?
Michael: Auf jeden Fall.
Matthis: Ja. Aber Gott ist für uns. Und er ist stärker.
Wir müssen keine Angst vor einem gefallenen Feind haben.
Aber genau das sind der Teufel und seine bösen Engel: gefallene Feinde.
Wenn wir unser Herz und unseren Willen dem himmlischen Vater unterstellen, brauchen wir keine Angst vor dem Teufel und seiner Macht zu haben.
Schlag jetzt mal Römer 8 auf. Das ist eine meiner Lieblingspassagen in der Bibel. Kannst du mal vorlesen, was dort ab Vers 31 steht?
Michael: Na, klar. Ich weiß schon, was du sagen willst… Ich habs gleich:
„Was wollen wir nun hierzu sagen?
Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?
Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat,
sondern ihn für uns alle dahingegeben hat,
wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?
Wer will gegen die Auserwählten Gottes Anklage erheben?
Gott ist es doch, der rechtfertigt!
Wer will verurteilen?
Christus ist es doch, der gestorben ist,
ja mehr noch, der auch auferweckt ist,
der auch zur Rechten Gottes ist,
der auch für uns eintritt!“
Matthis: Satan und seine Diener können uns zwar verurteilen, sie können uns verführen, aber sie haben keine Macht über das letzte Urteil.
Jahuwah ist so viel größer, wir haben deshalb nichts zu befürchten.
Michael: Jakobus 4, Vers 7:
„So unterwerft euch nun Gott!
Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.“
Matthis: So sieht es aus.
Michael: Also, nachdem wir jetzt geklärt haben, was ein "Generationenfluch" ist, gibt es irgendetwas, was wir mit Jahuwahs Hilfe tun können, um diese… ungesunden Muster zu durchbrechen?
Also diese Tendenzen bzw. die schlechten Gewohnheiten, die sich wie ein Fluch durch einige Familien ziehen.
Denn man kann schon sagen, dass bestimmte Dinge in manchen Familien weitergegeben werden.
Matthis: Sicher! Fettleibigkeit z.B. kommt in manchen Familien vor. Und das liegt nicht nur am Zucker. Manchmal kann man es auf ungesunde Verhaltensweisen zurückführen.
Der erste Schritt in die richtige Richtung, ist immer das Gebet.
Betet und bittet Jahuwah, euch zu zeigen, was ihr konkret tun könnt, um mit ihm zusammenzuarbeiten.
So kann man lernen, wie man ungesunde Verhaltensweisen und Gewohnheiten brechen kann.
Dann ist noch Bildung ein wichtiger Punkt.
Niemand sollte sich davor scheuen, sich Informationen über sein Problem einzuholen. Ob im Internet oder durch Bücher.
Es ehrt Jahuwah nicht, wenn sein Volk keine Ahnung hat von dem, was ihm schadet.
Wenn man in einem Elternhaus aufgewachsen ist, in dem Gewalt und Wutausbrüche an der Tagesordnung waren, sollte man sich zum Beispiel über den gesunden Umgang mit Wut informieren.
Wenn man von seinen Eltern misshandelt wurde und diese Erziehung nicht an die eigenen Kinder weitergeben möchte, dann ist es unter Umständen gut, wenn man Bücher über eine liebevolle Erziehung liest oder sich auch persönlich beraten lässt.
Natürlich sind nicht alle Ratschläge, die dort stehen, immer gut.
Aber hier kommt wieder das Beten ins Spiel.
Bittet Jahuwah, euch die richtigen Informationen zu zeigen und einzuprägen.
Michael: Wir sollen das Gute nehmen und das Schlechte beiseite tun.
Matthis: Genau. Sünde schadet uns. Und sie verursacht Schmerz.
Es gibt viele Probleme, auch unter Gläubigen. Aber Jahuwah ist da, um zu helfen. Wir müssen uns nicht durch unsere Vergangenheit definieren lassen.
Michael: Jahuwah kann uns leiten, damit wir die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen – einschließlich der Fehler unserer Eltern und Großeltern.
Matthis: Genau. Wir müssen also nicht in Angst vor dem Teufel leben. Er kann niemandem wegen der Fehler der Vorfahren einen Dämonen anhängen.
Er ist ein besiegter Feind, und darüber sollten wir uns freuen.
Hast du noch Römer 8 aufgeschlagen?
Michael: Jap!
Matthis: Lies das Kapitel doch noch bis zu Ende. Ab Vers 35.
Michael:
„Wer will uns scheiden von der Liebe des Christus?
Drangsal oder Angst
oder Verfolgung oder Hunger
oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?
Aber in dem allem überwinden wir weit durch den,
der uns geliebt hat.
Denn ich bin gewiss,
dass weder Tod noch Leben,
weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten,
weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
weder Hohes noch Tiefes, noch irgend ein anderes Geschöpf
uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes,
die in Christus Jahushua ist, unserem Herrn.“
[Römer 8, 35, 37-39.]
Hier ist Doreen und ich stelle euch heute eine biblische Verheißung vor.
Am 2. November 1734 wurde in der Kolonie Pennsylvania in Neuengland ein kleiner Junge namens Daniel geboren. Er war das sechste von 11 Geschwistern. Als er 12 Jahre alt war, bekam er sein erstes Gewehr. Mit 15 war Daniel – bzw. Dan, wie ihn sein Vater nannte – bereits für seine Schießkünste bekannt. Noch als Teenager erlegte er seinen ersten Bären, was selbst für erfahrene Jäger eine gefährliche Aufgabe war.
Als sich eines Tages der Lehrer besorgt darüber äußerte, wie viel der junge Dan in der Schule verpasste, zuckte Daniels Vater mit den Schultern. „Lass die Mädchen schreiben lernen. Aber Dan wird schießen.“, sagte er.
Und das sollte dem Jungen ein Leben lang von Nutzen sein. Als Dan 21 war, heiratete er ein großes, schwarzhaariges Mädchen mit sehr dunklen Augen. Ihr Name war Rebecca. Im Laufe ihrer Ehe bekamen die zwei 10 Kinder.
Daniel arbeitete als Jäger und Fallensteller. Wie Kapitäne, die zur See fahren, war auch er monatelang auf langen Jagdreisen unterwegs. Er brach fast jeden Herbst in die Wildnis auf und kehrte dann im Frühjahr mit Stapeln von Fellen zurück, die er verkaufte.
Auf einer dieser Expeditionen wurde Dan von einem Stamm der Shawnee adoptiert und lebte einige Jahre lang bei ihnen. Er hatte immer großen Respekt vor ihnen.
Daniels ausgiebige Reisen ließen ihn bisher unerforschte Gebiete erkunden. Er war der Erste, der einen Weg durch die Berge am Cumberland Gap fand. Damit erschloss er das Gebiet für Siedler, die nach Westen ziehen wollten. Später nannte man dieses Gebiet Kentucky.
Dan bzw. Daniel Boone wurde schon zu Lebzeiten für seine Taten berühmt. Um ihn ranken sich Legenden, von denen nicht alle wahr sind. Sie wurden zum Nährboden für den Mythos des westlichen Grenzgängers, der „die Wildnis zähmt“.
Einmal wurde Daniel Boone gefragt, ob er sich jemals verirrt habe. Darauf sagte er:
„Ich habe mich nie verirrt, aber einmal war ich drei Tage lang verunsichert“.
Als ich diese humorvolle Antwort zum ersten Mal las, musste ich lachen. Sie ist ermutigend, und ich denke, dass wir als Christen etwas aus ihr lernen können.
Es gibt Zeiten im Leben, in denen auch wir verunsichert sind. Dann sind wir verwirrt und wissen nicht, welchen Weg wir einschlagen sollen. Es ist egal, ob es sich dabei um ein Problem in der Schule oder bei der Arbeit handelt. Es kann auch sein, dass es um neu aufgetauchte Informationen geht, bei denen wir nicht sicher sind, ob sie wahr oder falsch sind. Wir sind oft ratlos.
Aber wenn das passiert, müssen wir:
Innehalten.
Hinsehen.
Zuhören…
Und dann vorangehen!
Halte einen Moment inne und lass alles stehen und liegen. Nimm dir einen Moment Zeit, um Jahuwah um Führung zu bitten.
Dann schau hin. Schau auf Jahuwahs Leitung in dem, was du bereits erlebt hat.
Das wird deinen Glauben stärken. Derjenige, der dich so weit gebracht hat, wird dich nie im Stich lassen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, wie Jahuwah uns in der Vergangenheit geführt hat. Denn dann ist man bereit dafür, zuzuhören.
Hör auf die sanften Eingebungen seiner leisen Stimme. Sie wird dich niemals in die Irre führen, denn es ist der Geist Jahuwahs, der dich leitet. Lies unter dieser Leitung in seinem Wort. Dann bist du bereit, voranzugehen. Geh im Glauben, denn du weißt, dass Jahuwah dich beschützen wird.
Bevor Josua die Kinder Israels nach Kanaan führte, war auch er verunsichert. Seine Aufgabe schien ihn zu überwältigen. Aber das Wort Jahuwahs hat ihn ermutigt. Und es enthält auch heute noch Verheißungen für die Gläubigen. Jahuwah sagte zu Josua:
„Sei stark und mutig!
Denn du sollst diesem Volk das Land als Erbe austeilen,
von dem ich ihren Vätern geschworen habe, dass ich es ihnen gebe.
Sei du nur stark und sehr mutig,
und achte darauf, dass du nach dem ganzen Gesetz handelst,
das dir mein Knecht Mose befohlen hat.
Weiche nicht davon ab, weder zur Rechten noch zur Linken,
damit du weise handelst überall, wo du hingehst!
Lass dieses Buch des Gesetzes nicht von deinem Mund weichen,
sondern forsche darin Tag und Nacht,
damit du darauf achtest, alles zu befolgen, was darin geschrieben steht;
denn dann wirst du Gelingen haben auf deinen Wegen,
und dann wirst du weise handeln!
Habe ich dir nicht geboten, dass du stark und mutig sein sollst?
Sei unerschrocken und sei nicht verzagt;
denn Jahuwah, dein Gott, ist mit dir überall, wo du hingehst!“
[Josua 1,6-9.]
Uns sind große und kostbare Verheißungen gegeben worden.
Geht voran und beruft euch auf sie!
Schlussworte
Michael: Willkommen zurück zum letzten Teil unserer Sendung!
Ich möchte nur sagen, dass ich die heutige Diskussion zu schätzen weiß. Polygamie war nie ein Thema für mich. Aber meine Frau hat mir mal gesagt, dass sie es störte, dass Jahuwah damit einverstanden zu sein scheint.
Denn nicht nur Salomo hatte viele Frauen. Bei David war es ja auch nicht nur eine…
Matthis: 8 waren es. Mindestens.
Michael: Und er war – zumindest vorher – ein "Mann nach Jahuwahs Herzen"! Oder Abraham. Er hatte drei Frauen.
Matthis: Aber nicht alle auf einmal.
Michael: Stimmt. Also, ja. Ich kann verstehen, warum es den Anschein machen kann, dass Jahuwah die Polygamie nicht verurteilt. Es ist gut, dass wir das Thema etwas beleuchten konnten.
Matthis: Ja. Jahuwah braucht keinen Verteidiger. Er braucht uns nicht, um Ausreden für ihn zu finden. Was heute wahr ist, war schon vor 500 Jahren und vor 3.000 Jahren wahr. Und die Wahrheit ist, dass Jahuwah ein Gott ist, der sich an Gerechtigkeit und Fairness erfreut.
Wenn wir glücklich sein wollen, werden wir unser Leben in Einklang mit seinem offenbarten Willen verbringen. Polygamie ist unvereinbar mit Jahuwahs ursprünglichem Plan für die Ehe.
Michael: Und deswegen ist es auch nicht überraschend, dass die Tora diese Praxis verurteilt und ihre schlimmen Folgen in etlichen Geschichten aufzeigt.
Okay, unsere Sendezeit ist um.
Liebe Hörer, vielen Dank, dass ihr heute dabei gewesen seid!
Wir sagen an dieser Stelle wieder: Bis morgen! Denkt immer daran:
Jahuwah liebt euch. … Und auf ihn ist Verlass.
Ansage
World’s Last Chance hat sich der Mission gewidmet, die gute Botschaft vom Königreich Jahuwahs in der Welt zu verbreiten. Die biblische Prophetie und aktuelle Ereignisse deuten darauf hin, dass Jahushua bald wiederkommen und Jahuwahs irdisches Königreich aufrichten wird. Dann werden auch die verstorbenen Erlösten auferweckt und mit Unsterblichkeit beschenkt. Denn wer sich im Glauben Jahuwah anvertraut und seine Gnade angenommen hat, dem wird die Gerechtigkeit Jahushuas angerechnet. Wollt ihr mehr darüber wissen? Besucht unsere Webseite worldslastchance.com! Schiebt es nicht auf, euch zu informieren!
Abschluss
Es wurde euch eine Sendung des WLC-Radioprogramms präsentiert.
Diese Sendung steht mit weiteren Episoden des WLC-Radios auf unserer Website zum Download bereit. Du kannst sie mit Freunden hören und teilen und sie als Anregung zum Bibelstudium nutzen. Sie sind auch wunderbare Hilfsmittel für diejenigen, die allein oder in kleinen Gruppen zu Hause Gottesdienst halten.
Wenn ihr die Sendungen des WLC-Radios hören wollt, dann besucht unsere Webseite worldslastchance.com. Klickt auf der Homepage oben rechts auf das WLC-Radio-Icon. Anschließend könnt ihr die Sendungen in eurer Sprache herunterladen. Auf der Webseite findet ihr außerdem Artikel und Videos in einer Vielzahl von Sprachen.
Schaltet morgen wieder ein, um die nächste Sendung für Wahrheitssucher zu hören: Auf WBCQ bei 9330 Kilohertz auf dem 31-Meter-Band.
WLC-Radio:
Bereitet euch auf die bevorstehende Wiederkunft des Erlösers
und auf Jahuwahs irdisches Königreich vor!
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